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Marktwert um 450 Prozent überschritten: Anklage wegen Betrugs mit Schrottimmobilien in Berlin
Die Männer zwischen 43 und 78 Jahren sollen für minderwertige Immobilien überhöhte Preise und Provisionen kassiert haben. Der Vorwurf lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug.
Stand:
Wegen der Vermittlung sogenannter Schrottimmobilien hat die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier Männer im Alter von 43, 45, 55 und 78 Jahren erhoben. Ihnen wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in 14 Fällen vorgeworfen.
Die Männer, die sich vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten müssen, sollen laut Staatsanwaltschaft als Immobilienverkäufer minderwertige Immobilien vermittelt haben. Damit kassierten sie durch überhöhte Provisionen und Kaufpreise rund 1,5 Millionen Euro.
So sollen der 45- und der 78-Jährige zwischen April 2015 und Januar 2017 jeweils als Geschäftsführer einer GmbH Schrottimmobilien verkauft haben. Dabei soll der 43-Jährige als Kreditvermittler tätig gewesen sein.
Marktwert um 450 Prozent überschritten
Er bestimmte bei angeblichen – tatsächlich jedoch nicht stattgefundenen – Ortsbesichtigungen den Wert der jeweiligen Immobilie. Die Bestimmungen hatten laut Anklage aber keinerlei Bezug zum tatsächlichen Marktwert, sondern überstiegen diesen im Schnitt um 450 Prozent.
Die kreditgebende Sparkasse soll dann die falschen Werte bei der Darlehensvergabe an die Käufer zugrundegelegt – und entsprechend überhöhte Darlehen ausgezahlt haben. Als Sicherung soll das Geldinstitut aber lediglich die minderwertige Immobilie erhalten und somit einen Schaden erlitten haben.
Laut den Angaben sollen die Beschuldigten mittels der überhöhten Preise hohe Gewinne erzielt haben: die Verkäufer durch die Kaufpreise unmittelbar, der Kreditvermittler durch erhöhte Provisionen.
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