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Der Rapper Samra Hussein Akkouche sagte Anfang der Woche vor Gericht gegen Arafat Abou-Chaker aus.

© imago images/Ralf Müller

Maskiert und teils bewaffnet: Bis zu 50 Männer belagern Berliner Friseur – Verbindung zu Abou-Chaker-Clan

Angriff auf ein Friseurgeschäft in Lichterfelde: Die Scheibe wird eingeschlagen, Reizgas gesprüht. Der Laden gehört Rapper Samra, einem Bekannten von Bushido.

Reizgasangriff, eine eingeschlagene Scheibe und mögliche Schüsse: Eine Gruppe aus 30 bis 50 maskierten und teils bewaffneten Verdächtigen hat vor einem Friseurgeschäft in Berlin-Lichterfelde einen Polizeieinsatz ausgelöst. Zwei junge Männer wurden bei dem Vorfall am Freitagabend leicht verletzt, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Manche der Unbekannten sollen Schusswaffen und Baseballschläger getragen haben. Zeugen hätten demnach von Schüssen berichtet. Patronenhülsen oder Einschusslöcher seien aber nicht gefunden worden, hieß es.

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Der Vorfall steht im Zusammenhang mit dem Clan-Milieu - und möglicherweise auch mit einem prominenten Gerichtsverfahren. Wie die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf die Polizei berichtete, sollen die Verdächtigen Verbindungen zum Abou-Chaker-Clan aufweisen.

Und auch der Eigentümer des Friseurgeschäfts ist kein Unbekannter: Dem Bericht zufolge gehört es dem Berliner Rapper Samra, der mit bürgerlichem Namen Hussein Akkouche heißt. Samra hatte erst zu Beginn der Woche als Zeuge im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker ausgesagt.

Der muss sich vor dem Berliner Landgericht mit drei Brüdern wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährlichen Körperverletzung zum Nachteil des Rappers Bushido verantworten. Ob der Vorfall vom Samstag mit dem Prozess in Verbindung steht, stand zunächst allerdings nicht fest.

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Den Zeugen zufolge habe einer der Teilnehmer die Scheibe des Friseurbetriebs in der Osdorfer Straße mit einer Eisenstange eingeschlagen und zwei Männer beim Verlassen des Ladens mit Reizgas angegriffen. Rettungskräfte versorgten vor Ort die zwei 23-Jährigen mit Augenreizungen.

Mehrere Beteiligte flüchteten den Polizeiangaben zufolge beim Eintreffen der Beamten. Die Polizei habe in einem der verbliebenen Fahrzeuge eine kleine Menge Drogen gefunden. In unmittelbarer Nähe des Geschäfts seien zudem scharfe Munition sowie eine Reizgas-Sprühdose sichergestellt worden. (Tsp, dpa)

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