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Von Tag zu Tag: Mehr Dampf!

Lars von Törne wundert sich über eine Weltmeisterschaftshymne

Mit Hymnen ist das so eine Sache: Wenn man nicht auf den Text achtet und sie nur auswählt, weil sie eine erbauliche Melodie haben, riskiert man Missverständnisse. Die gestern vorgestellte Hymne zur Leichtathletik-WM, die im August im Olympiastadion stattfindet, ist so ein Beispiel: Die Melodie des Liedes „Foot of the Mountain“ von der norwegischen Popband a-ha ist schwungvoll und dürfte problemlos die erhofften Besuchermassen im Stadion und vor den Fernsehschirmen in 170 Ländern mitreißen. Aber der Text! „Wir könnten uns am Fuße des Berges ein Haus bauen, in dem wir für immer leben und niemals zurückkehren“, trällert Sänger Morten Harket da. Es geht um innere Ruhe, Rückzug vom Trubel der Welt und die Freuden des einfachen Lebens. Der Mann träumt von seinem Altersruhesitz! Angesichts seiner 50 Lebensjahre durchaus legitim – aber als Aufputschmittel für das größte Sportereignis des Jahres? Für diese WM-Hymne gilt, was Ex-Sportsenator Klaus Böger zur bisherigen WM-Werbung sagt: „Ich hätte mir mehr Dampf gewünscht.“

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