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Der Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner war mehrere Monate in der Türkei in Untersuchungshaft.

© Michael Kappeler/dpa

Berlin-Marathon: Menschenrechtler Steudtner lädt zu Solidaritätslauf am Potsdamer Platz

In einem nachgebauten Gefängnishof will Peter Steudtner gemeinsam mit freiwilligen Teilnehmern einen eigenen Marathon laufen.

Während rund 60.000 Teilnehmer am Wochenende beim 45. Berlin-Marathon an den Start gehen, ruft der Berliner Aktivist Peter Steudtner am Sonntag zur einer Solidaritätsaktion für bedrohte Menschenrechtler auf der ganzen Welt auf. In einem nachgestellten Zelleninnenhof auf dem Potsdamer Platz will Steudtner "seine Runden drehen" und lädt Mitläufer ein, sich ihm anzuschließen, schreibt er in seinem Blog. Der Marathon mit dem Titel "Run for RightsDefenders", den Steudtner mit Amnesty International initiiert, beginnt um zehn Uhr auf der Südseite des Potsdamer Platzes.

Steudtner hatte 2017 über 100 Tage in der Türkei in Untersuchungshaft gesessen, ihm wurde die Unterstützung von Terrororganisationen vorgeworfen. Er war damals parallel zum Berlin-Marathon einen symbolischen "Halbmarathon" im Innenhof seines Gefängnisses in Silivri gelaufen. "Mir war es damals wichtig zu zeigen, dass sie uns politische Gefangene nicht einmal davon abhalten können, Marathon zu laufen", schreibt Steudtner in seinem Blog. Hunderte Menschenrechtler befänden sich weltweit zu Unrecht in Haft. "Menschenrechtsverteidiger sind überlebenswichtig. Überall. Für alle. Solidarität schützt sie und uns", so Steudtner.

"Die Situation von Menschenrechtsverteidigern hat sich weltweit dramatisch verschlechtert. Diese Menschen, die mutig und entschlossen für die Menschenrechte eintreten, brauchen unsere Unterstützung", sagt der Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, Markus Beeko. "Amnesty International ruft genau dazu auf, unter anderem mit der neuen Kampagne 'Mut braucht Schutz' und dem bevorstehenden Briefmarathon, bei dem sich weltweit Hunderttausende für bedrohte Menschenrechtlerinnen einsetzen werden."

Der nachgebaute Gefängnishof auf dem Potsdamer Platz soll so groß sein wie der Innenhof in Silivri und an Steudners symbolischen Lauf im Gefängnis anknüpfen. Während der Aktion wollen die Menschenrechtler Unterschriften sammeln und mit Besuchern ins Gespräch kommen.

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