Berlin: Millionär steht weiter unter Polizeischutz
Anschläge auf Familie Pepper ungeklärt.
Es sind zwar mehr als 100 Hinweise, die bislang bei der Polizei eingingen, doch immer noch haben die Ermittler keine Spur zu dem mysteriösen Täter, der im vorigen Jahr zweimal einen Anschlag auf die Familie des Immobilienunternehmers Christian Pepper verübt hat.
Noch immer stehen Pepper, ebenso wie seine Tochter und seine Ehefrau, unter Polizeischutz. Für diesen sind die Berliner Beamten zuständig, obwohl die Angriffe auf Peppers Frau im August und auf seine Tochter im Oktober 2011 im brandenburgischen Bad Saarow verübt worden waren. „Die Zuständigkeit eines Bundeslandes ergibt sich aus dem Hauptwohnsitz der gefährdeten Person“, antwortete Innensenator Frank Henkel (CDU) kürzlich auf eine parlamentarische Anfrage der Piraten. Diese wollten wissen, warum der Unternehmer von Berlin bewacht wird. „Die Personenschützer sind immer da, wo sich die gefährdeten Personen befinden, dabei wird auch auf die individuelle Lebensweise eingegangen“, erklärte Polizeisprecher Peter Salender von der zuständigen Polizei in Frankfurt (Oder).
Wie viele Kräfte für die Sicherheit der Familie Pepper im Einsatz sind und welche Kosten dies verursacht, teilte der Innensenator nicht mit, da dies die „polizeitaktische Ausgestaltung der Schutzmaßnahmen“ berühre und somit der Geheimhaltungspflicht unterstehe. Die Notwendigkeit von Polizeischutz und dessen Umfang würden jedoch immer wieder einer Gefährdungsanalyse unterzogen und danach bestimmt, hieß es bei der Polizei.
Ein Maskierter im Tarnanzug hatte im Herbst 2011 auf die damals 23-jährige Tochter des Millionärs Christian Pepper geschossen. Das Attentat ereignete sich in Bad Saarow, wo die Familie eine Villa besitzt. Ein Bodyguard stellte sich schützend vor die junge Frau und wurde durch die Schüsse so schwer verletzt, dass er nun querschnittsgelähmt ist. Es war bereits der zweite Anschlag auf Angehörige Peppers. Bereits im August hatte ebenfalls ein Maskierter die Ehefrau des Unternehmers vor dem Anwesen in dem Kurort niedergeknüppelt und schwer verletzt. Daraufhin engagierte die Familie einen privaten Sicherheitsdienst. Zudem wurde eine Belohnung von 50 000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Festnahme des oder der Täter führen.
Zweimal wurde der Fall bereits in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ vorgestellt, zuletzt im Mai. „Es gingen daraufhin Hinweise ein, aber nicht dieser entscheidende, der uns auf die Spur des Täters geführt hätte“, sagt Polizeisprecher Salender. tabu