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Am Freitagvormittag wurde in der Schwimmhalle Zingster Straße angebadet.

© Dominik Lenze

Bauarbeiten dauerten mehr als zwei Jahre: Schwimmhalle in Berlin-Hohenschönhausen ist wieder in Betrieb

Mit Edelstahlbecken und Photovoltaikanlage öffnet die Schwimmhalle Zingster Straße wieder. Bald sollen laut Innensenatorin noch mehr Bäder saniert werden – 204 Millionen Euro stehen dafür bereit.

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Der erste Platscher nach mehr als zwei Jahren: Nach 28 Monaten Sanierung haben am Freitagvormittag erstmals wieder Schwimmer ihre Bahnen an der Zingster Straße in Berlin-Hohenschönhausen gezogen. Die Teilsanierung des Hallenbads, die im September 2023 begann, kostete rund 6,8 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt, wie die Berliner Bäderbetriebe mitteilten. Ursprünglich war geplant, dass die Arbeiten nur 18 Monate dauern sollten. Die Kosten blieben im vorgesehenen Budget.

Zum Anbaden waren Auszubildende der Bäderbetriebe und Mitglieder des Vereins Aqua eingeladen. „Das ist eigentlich unsere Trainingsstätte. Während der Sanierung mussten wir auf andere Hallen ausweichen“, sagt Trainerin Anja Burckhardt. Ihr erster Eindruck vom frisch sanierten Bad: „Alles ist wesentlich heller und wirkt viel freundlicher.“

Zu den Neuerungen gehört unter anderem, dass das große Schwimmerbecken nun aus pflegeleichtem und langlebigem Edelstahl besteht. Das Hallendach wurde gedämmt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. „Im Zusammenspiel mit einer effizienteren Schwimmbadtechnik sind Energieeinsparungen von rund zehn Prozent möglich“, teilen die Berliner Bäderbetriebe mit.

Viele kleine Neuerungen

Auch Umkleiden, Sanitärbereiche und das Foyer wurden erneuert; vom Eingang zur Schwimmhalle gelangt man nun barrierefrei. Zudem gibt es neue Ausrüstung für den Sportunterricht und eine modernisierte Beleuchtung. Was Schwimmtrainerin Burckhardt freut: Auch die Startblöcke sind neu – statt der alten Betonklötze können die Schwimmer ab sofort von metallenen Blöcken ins Wasser springen. „Jetzt kann man hier ordentliche Wettkämpfe starten“, sagt sie.

Die Schwimmhalle Zingster Straße befindet sich unweit des Linden-Centers in Neu-Hohenschönhausen.

© Dominik Lenze

Das Ende der Bauarbeiten an der Zingster Straße sorge auch für Entlastung in anderen Hallen, sagt Johannes Kleinsorg, Chef der Bäderbetriebe. Die Schwimmhalle in Hohenschönhausen sei eines der wichtigsten Projekte. „Wir konnten noch nie so viele Bäder gleichzeitig sanieren wie jetzt“, betont er. Für die Zukunft hofft Kleinsorg auf steigende Besucherzahlen: „Früher hatten wir hier etwa 80.000 Gäste pro Jahr, wir hoffen nun auf 90.000.“

Bädersanierung mit Klimapakt-Mitteln

Für Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ist die Teilsanierung „ein Meilenstein für eine breit angelegte und grundlegende Stärkung der Bäderinfrastruktur in Berlin“. Rund 204 Millionen Euro aus dem Klimapakt sollen künftig helfen, weitere Bäder zu modernisieren. „Jede Sanierung stärkt die Energieeffizienz“, teilte Spranger mit. Die Mittel sollen für Grund- und Teilsanierungen sowie für Beckenneuabdeckungen, Solarabsorber und Photovoltaikanlagen in und an Schwimmbädern eingesetzt werden.

Bis zum Jahresende bleibt die Halle komplett für die Öffentlichkeit geöffnet – werktäglich von 6.30 Uhr bis 22 Uhr sowie am Wochenende. Ab Januar 2026 kehren die Vereine zurück, nach den Winterferien auch die Schulen.

Claudia Bankennagel, Sprecherin der Berliner Bäderbetriebe, verweist darauf, dass Schulen und Vereine nach gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt werden müssen. „Wir versuchen trotzdem, der Öffentlichkeit rund 50 Prozent der Zeit in den Bädern einzuräumen“, sagte sie. (mit dpa)

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