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Berlin: Mit der Verwüstung am jüdischen Friedhof hat der 62-Jährige vermutlich nichts zu tun

Ein 62-jähriger Mann hat gestanden, einen Steinmetz aus Marzahn bedroht zu haben, der beschädigte jüdische Grabsteine restauriert hatte. Der Täter hatte laut Staatsanwaltschaft aus seiner Wohnung angerufen.

Von Frank Jansen

Ein 62-jähriger Mann hat gestanden, einen Steinmetz aus Marzahn bedroht zu haben, der beschädigte jüdische Grabsteine restauriert hatte. Der Täter hatte laut Staatsanwaltschaft aus seiner Wohnung angerufen. Die Telefonate konnte der Staatsschutz zurückverfolgen, nachdem eine Fangschaltung eingerichtet worden war. Angesichts der erdrückenden Beweise gab der Schöneberger Rentner zu, er habe den Steinmetz bedroht und beleidigt.

Nach der Schändung des jüdischen Friedhofs in Weißensee Anfang Oktober hatte der Steinmetz unentgeltlich bei der Reparatur demolierter Grabsteine geholfen. Die dann einsetzenden Drohanrufe und Beleidigungen wie "Judenschwein" wurden noch von einer weiteren Tat übertroffen: Unbekannte drangen in das Lager der Steinmetz-Werkstatt ein und zerstörten 150 Grabsteine. Der Schaden beläuft sich auf 80 000 Mark, die Versicherung kommt dafür nicht auf. Laut Staatsanwaltschaft hat der Rentner mit der Verwüstung auf dem Firmengelände vermutlich nichts zu tun.Die Amadeu-Antonio-Stiftung für Opfer rechtsradikaler Gewalt (Tel. 283 90 543) ruft zu Spenden für den Steinmetz auf.

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