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Berlin: „Monopole sind das Problem“

Roger Boyes ist Korrespondent der Londoner Zeitung „The Times“. Er lebt seit vier Jahren in Berlin

„Ich finde, dass Berlins Service gar nicht so schlecht ist wie sein Ruf. Diese amerikanische Art von Service, bei der die Bedienungen ständig lächeln, nervt mich. Das aber gibt es eher nicht in Berlin, und das finde ich gut, denn Service ist für mich eine ernste Sache. Die Hauptprobleme sind meiner Meinung nach die Monopolstellungen einzelner Unternehmen. Beispiel: Die Deutsche Telekom. Das ist ein absoluter Alptraum. Wenn man da ein neues Telefonsystem bestellen will, da ist die Bedienung denkbar schlecht. Jede Firma, die eine Monopolstellung hat, bringt Probleme – aber nicht nur in Deutschland. Auch mittelständische Firmen verhalten sich ähnlich. Ich denke da vor allem an Möbel. In Berlin ein Bett zu kaufen, ist sehr schwer. Wenn man im Juni eins kaufen möchte, bekommt man es mit Glück im September: Vorher muss der Auftrag weitergegeben werden an eine Schwarzwälder Kleinfirma, die Sommerurlaub hat etc. In den Warenhäusern sieht es so aus, dass es zu wenig Bedienungen gibt. Eine Ausnahme ist das KaDeWe: Da gibt es eine Frau in der exotischen Obstabteilung. Die beschreibt jede erdenkliche Frucht – einfach toll.“

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