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Berlin: Mordprozess: Verfahren gegen junge Männer neu aufgerollt

Vor dem Landgericht ist am Dienstag das Verfahren gegen vier junge Männer wegen Mordes an einem Sozialhilfeempfänger neu aufgerollt worden. Die Angeklagten sollen der rechten Szene angehören.

Vor dem Landgericht ist am Dienstag das Verfahren gegen vier junge Männer wegen Mordes an einem Sozialhilfeempfänger neu aufgerollt worden. Die Angeklagten sollen der rechten Szene angehören. Der Prozess war im November nach zwei Verhandlungstagen geplatzt, weil der Vorsitzende Richter erkrankt war. Die 17- bis 21-Jährigen wollten aussagen.

Die Tat hatte sich in der Nacht zum 24. Mai vergangenen Jahres in einem Hochhaus in der Walter-Friedrich Straße im Pankower Ortsteil Buch ereignet. Gegen 23 Uhr sollen sich die Angeklagten in die Wohnung des Alkoholikers geschlichen haben, um ihn zusammenzuschlagen. Während zwei von ihnen vor dem Schlafzimmer warteten, sollen der 18- und der 21-jährige mehrmals mit den Füßen gegen den Kopf des Mannes getreten haben. Danach verließen sie die Wohnung, kehrten aber kurze Zeit später zurück.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 60-Jährige ermordet wurde, weil die Männer befürchteten, er könne wegen der vorangegangenen Misshandlungen gegen sie aussagen. Mit einem Messer tödlich zugestochen haben soll nach Aussage des jüngsten Angeklagten sein ein Jahr älterer Freund, der im Haus des Opfers lebte. Gemeinsam mit dem 21-Jährigen habe dieser auf den Mann eingetreten, während er und ein weiterer Mitangeklagter im Flur warteten. Von den Beiden sei auch die Idee gekommen, den "Assi" dort oben auszuschalten. Bei ihrer Festnahme hatten die vier jungen Männer keinen Hehl aus ihrer rechten Gesinnung gemacht. Anwohner hatten die Polizei in der Mordnacht wegen zu lauter Musik und "Heil Hitler"-Rufen" alarmiert. Die Staatsanwaltschaft sieht dennoch keine Anhaltspunkte für einen rechtsradikalen Übergriff.

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