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Die Bundesanwaltschaft erhob am Kammergericht in Berlin Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen den Mann.

© picture alliance/David Ebener

Granate in Menschenmenge in Syrien: Mutmaßlicher Kriegsverbrecher in Berlin angeklagt

2014 soll ein Mann eine Granate in Damaskus abgefeuert haben. Jetzt werden ihm in Berlin Kriegsverbrechen und siebenfacher Mord vorgeworfen.

Ein Mann, der 2014 in der syrischen Hauptstadt Damaskus eine Granate in eine Menschenmenge abgefeuert haben soll, muss sich aller Voraussicht nach bald in Berlin vor Gericht verantworten.

Die Bundesanwaltschaft erhob dort am Kammergericht Anklage wegen Kriegsverbrechen, wie die Karlsruher Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Anklage muss noch zugelassen werden.

Bei der Attacke in einem aus einem palästinensischen Geflüchtetenlager entstandenen Stadtviertel waren den Ermittler:innen zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, alle Zivilist:innen.

Mindestens drei wurden zum Teil schwer verletzt, darunter ein sechsjähriges Kind. Die Opfer hätten auf einem Platz auf die Ausgabe von Lebensmittelpaketen durch ein Hilfswerk der Vereinten Nationen gewartet. Die Granate sei aus einer Panzerabwehrwaffe abgefeuert worden, hieß es.

Der staatenlose Mann, dem unter anderem siebenfacher Mord vorgeworfen wird, war Anfang August in Berlin gefasst worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte damals sein Alter mit 54 Jahren angegeben.

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Laut Bundesanwaltschaft gehörte er zum Zeitpunkt der Tat der Miliz „Free Palestine Movement“ (FPM) und davor der „Volksfront zur Befreiung Palästinas - Generalkommando“ an.

Beide Milizen seien vom syrischen Regime mit der Kontrolle des Stadtviertels beauftragt worden. Zwischen Juli 2013 und April 2015 sei das Gebiet komplett abgeriegelt worden, den Bewohner:innen habe es an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung gefehlt. (dpa)

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