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Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand.

© dpa/David-Wolfgang Ebener

Mutmaßlicher Millionenbetrug mit Gold: Angeklagte kündigen Aussagen vor Berliner Landgericht an

Gold und Silber wurden angeboten und Zahlungen kassiert, doch bei den Kunden kamen die Edelmetalle nie an. Das mutmaßlich erschwindelte Geld soll in ein teures Hobby geflossen sein.

Weil er mit vermeintlichen Goldgeschäften im Internet zahlreiche Anleger betrogen haben soll, steht ein 63-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem damaligen Betreiber einer Online-Investmentfirma gewerbsmäßigen Betrug in 287 Fällen vor.

Mitangeklagt ist die Lebensgefährtin des 63-Jährigen. Die 34-Jährige soll in mehr als 40 Fällen beteiligt gewesen sein. Sie soll mutmaßlich erschwindeltes Geld vor allem für die Anschaffung und Haltung von Pferden genutzt haben. Die Verteidiger kündigten zu Prozessbeginn am Dienstag an, dass sich ihre Mandanten zu einem späteren Zeitpunkt äußern werden.

Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Betrug. Laut Staatsanwaltschaft seien Anleger um insgesamt mehr als zwei Millionen Euro gebracht worden. Der 63-Jährige soll ab März 2020 einen Online-Handel betrieben und vor allem Goldbarren sowie Münzen angeboten haben. Ab Mai 2020 sei der Firmensitz in Berlin gewesen.

Fehlende Buchhaltung

Auf der Website habe der Mann den Eindruck eines seriösen, größeren Unternehmens erweckt, obwohl er allein die Geschäfte betrieben habe. Wegen fehlender Buchhaltung habe er zunehmend auch den Überblick über seine Geschäfte verloren, so die Anklage.

Interessenten hätten sofort zahlen und eine Versandkostenpauschale leisten müssen - auf die Lieferung warteten viele Kunden nach den Ermittlungen jedoch vergeblich. Der 63-Jährige soll eine Art „Schneeballsystem“ etabliert haben. Auf die gleiche Art soll er bei einem weiteren Webshop gemeinsam mit seiner Partnerin Geschäfte abgewickelt haben. Mehr als 280 Betroffene, die bis zu 77.000 Euro gezahlt hätte, seien um ihr Geld gebracht worden.

Der 34-Jährigen wird zudem vorgeworfen, sich betrügerisch Darlehen von Bekannten in Höhe von insgesamt 45.000 Euro erschlichen zu haben, um damit ein hochwertiges Reitpferd zu erwerben und ausstehende Mietzahlungen für Pferdeboxen begleichen zu können.

Der 63-Jährige wurde Anfang Juli vorigen Jahres festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. Die Verhandlung wird am 12. März fortgesetzt. (dpa)

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