
© IMAGO/Fotostand/IMAGO/Fotostand / Reuhl
Nach Räumung der Humboldt-Universität: Berliner Landeskriminalamt ermittelt gegen Polizisten
Nach der Räumung des Instituts der Humboldt-Universität ermittelt das Landeskriminalamt gegen Polizisten – unter anderem wegen der Verletzung eines Videoreporters.
Stand:
Das Berliner Landeskriminalamt hat Ermittlungen gegen zwei Polizisten wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt während der Räumung eines besetzten Gebäudes der Humboldt-Universität aufgenommen. Es sei möglich, dass die Untersuchungen auf weitere Polizisten ausgeweiteten würden, sagte ein Polizeisprecher zur Nachrichtenagentur dpa.
Derzeit werden den Angaben zufolge zwei Strafermittlungsverfahren geführt. „Eines dieser Ermittlungsverfahren betrifft eine mögliche Körperverletzung im Amt zum Nachteil des Journalisten der Berliner Zeitung“, sagte der Sprecher.
Die „Berliner Zeitung“ hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass ein Videojournalist der Redaktion bei dem Polizeieinsatz verletzt worden sein soll. Der Journalist habe die Polizisten bei der Räumung im Inneren des Gebäudes gefilmt. Den Angaben zufolge soll die Polizei dem Mann „mit Fäusten ins Gesicht geschlagen“ und ihn „über mehrere Stunden mit Handschellen fixiert“ haben. Die Zeitung veröffentlichte ein Video, das den Vorfall dokumentieren soll. Die Polizei hatte daraufhin angekündigt, Ermittlungen zu prüfen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Propalästinensische Aktivisten hatten vergangene Woche Räume der Universität aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung der Palästinenser besetzt. Die Universitätsleitung duldete dies zunächst und setzte auf einen Dialog mit Besetzern und Wissenschaftlern. Später wurde die Besetzung von der Polizei geräumt.
Polizeiangaben zufolge wurden etwa 170 propalästinensische Aktivistinnen und Aktivisten herausgeführt. Davon hätten sich 50 Besetzer im Hof und weitere 120 im Gebäude aufgehalten, wo sie sich zum Teil verbarrikadierten.
Aktivistinnen der Gruppe „Student Coalition Berlin“ bezeichneten das Vorgehen der Polizei bei einer Pressekonferenz am Donnerstag als „brutal“. Dort sollte auch eine Videobotschaft des angegriffenen Reporter abgespielt werden. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: