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Berlin: Nach vier Monaten Flucht gefasst

Betrüger bei neuer Tat festgenommen

Betrüger bei neuer Tat festgenommen Der mutmaßliche Millionenbetrüger Martin R. sitzt gut vier Monate nach seiner Flucht aus dem Moabiter Kriminalgericht wieder in Haft. Der 44-Jährige sei am Dienstagabend in Berlin festgenommen worden, bestätigte die Justiz. Ein kriminelles Geschäft mit einem entwendeten Mercedes soll die Polizei direkt zu dem als skrupellos und raffiniert geltenden Betrüger geführt haben.

Martin R. war am 5. September 2006 während einer Verhandlungspause geflohen. In der Vorführzelle im Keller des Kriminalgerichts hatte er seinen einzigen Bewacher mit einer Scherbe bedroht und gefesselt. Mit dem Schlüsselbund des Justizbeamten entkam er unbemerkt.

Zwei Wochen nach der Flucht wurde R. am inzwischen 52. Verhandlungstag in Abwesenheit wegen Betruges mit einem Millionenschaden zu elf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Er lockte nach Überzeugung des Gerichts geschäftlich unerfahrene Grundstücksbesitzer mit Darlehen, erschlich sich im Gegenzug Eintragungen in die Grundbücher und pochte auf die Zahlung horrender Summen. Als der Prozess im August 2005 begann, saßen 13 weitere Männer und Frauen mit auf der Anklagebank, darunter die Mutter und der Bruder des mutmaßlichen Millionenbetrügers.

Für Häftling R. galten zunächst strenge Sicherheitsvorkehrungen wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr. Diese wurden jedoch nach knapp 50 Prozesstagen aufgehoben. R. hatte sich plötzlich an der Verhandlung beteiligt, wirkte nicht mehr apathisch und verwahrlost wie zu Beginn. Die Staatsanwaltschaft ging nach der spektakulären Flucht von einer offenbar geplanten Aktion aus.

Nun die Festnahme in Berlin nach einem erneuten kriminellen Geschäft. Martin R. soll einem Autohaus über einen Mittelsmann einen entwendeten Mercedes angeboten haben. 5000 Euro wollte R. den Angaben zufolge. Das Autohaus habe die Polizei eingeschaltet. K. G.

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