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Natur erholt sich langsam: Nach Oder-Katastrophe: Behörden sehen Aufwind für Bestände
Vor drei Jahren starben in der Grenzoder tonnenweise Fische und Muscheln. Eine erneute Katastrophe blieb seitdem aus. Damit das so bleibt, sollen Millionen Euro vor Ort investiert werden.
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Nach der Oder-Katastrophe vor mehr als drei Jahren erholen sich einige Bestände in dem Grenzfluss wieder. Den „Fisch-, Muschel- und Schneckenbeständen“ würde es langsam aber stetig besser gehen, sagte ein Sprecher des Brandenburger Umweltministeriums. Bei den Muscheln sei die „Bestandsdichte immer noch sehr klein“. Für ihre Erholung seien also noch „Jahrzehnte“ nötig.
Vor gut zwei Jahren waren in der Oder tonnenweise Fische verendet. Hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und das Gift der Goldalge waren aus Expertensicht wesentliche Ursachen für das massenhafte Fischsterben im August 2022. Noch in diesem Sommer hieß es, dass die Gründe für das Sterben nach Ansicht von Umweltexperten nicht maßgeblich bekämpft worden. Noch immer würden polnische Bergbaubetriebe salzhaltige Frachten in den Fluss einleiten. Zudem belasteten Ausbaupläne für die Oder das schon geschwächte Ökosystem des Flusses zusätzlich.
Keine kritische Goldalgenkonzentration in diesem Jahr
In diesem Jahr konnte das Landesamt für Umwelt Brandenburg keine kritischen Konzentrationen der Goldalge feststellen. Seit Juli 2025 ist die Konzentration der Alge in der Grenzoder nach Ministeriumsangaben unter die Nachweisgrenze gesunken ist. Mit „technischen Maßnahmen“ habe man die Alge „sehr wirkungsvoll“ bekämpfen können.
Für die Zukunft soll die Erholung des Ökosystems weiter unterstützt werden. Mit einem Projekt, in das über drei Millionen Euro - hauptsächlich europäischer Gelder - fließen, soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit brandenburgischer und polnischer Akteure, Institutionen und Behörden zum Schutz und zur Bewirtschaftung der Oder vorangetrieben werden.
„Ein besonderer Fokus des Projekts liegt in der Entwicklung von Modellen zur Vorhersage der Wasserqualität und des Risikos einer Massenentwicklung der Goldalge“, hieß es zu dem Projekt vom Ministerium. Diese Modelle würden dann die Grundlagen für konkrete Maßnahmen der Wasserwirtschaft und für den Schutz und die Bewirtschaftung der Fischfauna schaffen.
© dpa-infocom, dpa:251023-930-198934/1
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