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Berlin: Nichts als Kröten

VON TAG ZU TAG Bernd Matthies entdeckt ein Spitzenprodukt deutscher Hochtechnologie Eigentlich komisch, dass noch keiner ein Firmenkonsortium gegründet hat. Es müsste „Toad Collect“ heißen, Krötensammeln.

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Bernd Matthies entdeckt ein Spitzenprodukt deutscher Hochtechnologie

Eigentlich komisch, dass noch keiner ein Firmenkonsortium gegründet hat. Es müsste „Toad Collect“ heißen, Krötensammeln. Denn der Krötentunnel ist, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, zum Vorzeigeprodukt deutscher Spitz- und Steiltechnologie geworden. Während in aller Welt Kröten auf der Straße einfach überfahren werden, hat das naturverbundene Deutschland längst die Ära des primitiven Zauns überwunden und investiert in integrierte Schutzsysteme, die international führend sind.

Kein Wunder, dass das Auswärtige Amt da mittut und dem Bezirk Reinickendorf fünf Tunnel für 230000 Euro spendiert – das klingt nur so komisch, hat aber exportfördernden Sinn. Denn der Krötentunnel der Zukunft ist nicht bloß eine Röhre unter der Straße. Lichtsignalanlagen, Lockstoffrichtungsanzeiger, Raststätten und Sicherheitsausstiege müssen entwickelt werden, und die Zukunft gehört ohnehin der Satellitentechnik. Eine On-Board-Unit für jede Kröte, und alles myriadenfach nach China verkauft – das bringt massenhaft Kröten zurück, und zwar aufs Konto. Und alles hat in Lübars angefangen.

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