zum Hauptinhalt
Ich Bin Armutsbetroffen DEU, Deutschland, Germany, Berlin, 06.08.2022 Plakat Ich Bin Armutsbetroffen 5 Nach 12 Energie Gas Schulbildung Ernaehrung Inflation und Wir brauchen Gesundes Essen Armut abschaffen auf der Demonstration und Kundgebung der in sozialen Medien stark beachteten sozialen Bewegung IchBinArmutsbetroffen und der Stiftung One Worry Less Foundation unter dem Motto In Wuerde Leben Armut abschaffen vor dem Roten Rathaus in Berlin, Deutschland. Die Kampagne ist fuer armutsfeste Mindestloehne, Grundsicherung gegen Kinderarmut, eine Umverteilung der vorhandenen Ressourcen und gegen die zunehmende Kluft von Arm und Reich angesichts steigender Kosten fuer Energie und Lebensmittel. Die Bewegung bildete sich auf Twitter, nachdem eine

© imago/IPON / IMAGO/Stefan Boness/Ipon

Nur 200 Teilnehmende in Berlin: Initiative #IchBinArmutsbetroffen demonstriert vor dem Kanzleramt

Von Armut Betroffene haben in Berlin auf ihre Lage aufmerksam gemacht. Ziel der Initiative #IchBinArmutsbetroffen ist es, Scham zu überwinden.

Stand:

Wegen steigender Lebensmittelpreise und Energiekosten können arme Menschen derzeit noch mehr unter Druck geraten. Im Internet beschreiben sie ihre Lage und erhalten viel Resonanz. Auf der Straße ist der Zulauf aber gering.

Sozialverbände haben die Bewegung #IchBinArmutsbetroffen als wichtig gewürdigt. An einer Demonstration, für die bundesweit geworben wurde, nahmen am Samstagnachmittag in Berlin aber nur 200 Menschen teil, wie die Polizei mitteilte. Vor dem Bundeskanzleramt zeigten Männer und Frauen bei einer Kundgebung Schilder mit der Aufschrift: „Wir brauchen gesundes Essen. Armut abschaffen“ und „Soforthilfe für Arme“.

Unter dem Hashtag #IchBinArmutsbetroffen beschreiben Menschen seit Mai im Internet ihr Leben mit sehr wenig Geld und ihre Schwierigkeiten wegen steigender Preise. Erklärtes Ziel ist, die mit Armut verbundene Scham zu überwinden.

Der Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Dass da Menschen auf diese Weise Gesicht zeigen, hatten wir noch nie.“ Aus Schneiders Sicht hat dies die gesellschaftliche Stimmung verändert. „Nach meiner Wahrnehmung haben erstmal die Kommentare aufgehört nach dem Motto: Wer noch was zu essen hat, ist nicht arm“, sagte Schneider. „Diese völlige Negierung der Armut, diese Ignoranz, die nehme ich derzeit nicht wahr.“ Er fügte hinzu: „Dass dieses Verharmlosen von Armut aufgehört hat, das macht mir Mut.“

Auch der Deutsche Caritasverband hält die Bewegung für bedeutsam. „Es ist sehr wichtig, dass sich Menschen, die selbst von Armut betroffen sind, aktiv in die politische Debatte einbringen“, sagte Verbandsvertreterin Birgit Fix der dpa. „Das schafft eine andere Sensibilität für dieses Thema. Das ist auch gut für die Demokratie, denn wir wissen, dass Menschen in Armut sich in der Regel äußerst wenig politisch betätigen.“

Anstoß für die Bewegung war der Beitrag einer alleinerziehenden Frau aus dem Rheinland auf Twitter im Mai dieses Jahres. Das Hashtag #IchBinArmutsbetroffen wurde danach tausendfach genutzt. Die Stiftung „OneWorryLess“ (Eine Sorge Weniger) unterstützt die Bewegung mit Öffentlichkeitsarbeit. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })