zum Hauptinhalt

Berlin: Öffentlicher Nahverkehr: Keine Ersatzzüge bei Sperrung der S-Bahn

Wenn die S-Bahn im Sommer auf der Wannseebahn für drei Monate den Verkehr einstellt, müssen die Fahrgäste in Busse umsteigen. Überlegungen, auf dem parallelen Fernbahngleis als Ersatz für die S-Bahn Züge mit Dieselantrieb fahren zu lassen, sind verworfen worden.

Wenn die S-Bahn im Sommer auf der Wannseebahn für drei Monate den Verkehr einstellt, müssen die Fahrgäste in Busse umsteigen. Überlegungen, auf dem parallelen Fernbahngleis als Ersatz für die S-Bahn Züge mit Dieselantrieb fahren zu lassen, sind verworfen worden. Dagegen will die S-Bahn auf die Ferngleise ausweichen, wenn der Abschnitt Zoo-Charlottenburg auf der Stadtbahn 2003 für ein Jahr gesperrt wird.

Auf der Wannseebahn liegen noch neben den Anlagen die alten Gleise, die einst über Zehlendorf zum Potsdamer Bahnhof im Stadtzentrum führten. Bis zum Kriegsende waren sie sogar mit Stromschienen für die S-Bahn ausgestattet. Auf den Fernbahngleisen konnten die so genannten Bankierzüge der S-Bahn mit Tempo 120 ohne Zwischenstopp von Zehlendorf zum Potsdamer Bahnhof fahren. Heute wird nur noch ein Gleis für den Güterverkehr genutzt.

Für einen Betrieb im 20-Minuten-Abstand auf dem Gütergleis sei die gesperrte Strecke zu lang, sagte der Baubetriebsmanager der S-Bahn, Christian Morgenroth. Die Gleise werden am 11. Juni zunächst zwischen Sundgauer Straße und Steglitz gesperrt; vom 20. Juli bis zum 30. September wird die Sperrung auf dann insgesamt neun Kilometer bis zum Anhalter Bahnhof ausgedehnt, um Gleise und Bahnhöfe erneuern zu können.

Zudem könnten die Ersatzzüge auch nach einem Verschwenken der Gleise nicht an allen S-Bahnsteigen halten, weil auch diese saniert werden. Behelfsbahnsteige zu bauen, sei jedoch zu teuer. Probleme würde es auch beim Güterverkehr zum Ford-Werk in Zehlendorf geben, sagte Morgenroth weiter. Diese termingebundenen Züge sind in der Hauptverkehrszeit der S-Bahn unterwegs.

Während der Sperrung des Abschnitts Zoo-Charlottenburg plant die S-Bahn dagegen einen Ersatzverkehr auf den Ferngleisen. S-Bahn-Fahrzeuge der Baureihe 420, wie sie derzeit in München, Stuttgart und Frankfurt (Main) noch eingesetzt werden, sollen dann von Wannsee und Spandau bis zum Bahnhof Friedrichstaße fahren - wenn der Fahrplan der Fern- und Regionalplan dies zulasse, wie Morgenroth einschränkte.

kt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false