Opfer rettete sich in ein Fitness-Studio: Angeklagter schweigt im Prozess um Mordversuch in Berlin-Wilmersdorf

Ein Mann griff im Juni 2022 an einer Bushaltestelle in Berlin-Wilmersdorf einen 26-Jährigen an. Jetzt hat der Prozess begonnen.

Er soll im Juni vorigen Jahres von hinten an einen damals 27 Jahre alten Mann herangetreten sein und ihm mit einem Messer in den Hals geschnitten haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Mord aus.

Der Verteidiger erklärte am Dienstag zu Beginn der Verhandlung vor dem Berliner Landgericht, sein Mandant schweige zunächst. 

Der aus Ägypten stammende Student war kurz nach dem nächtlichen Angriff festgenommen worden und befindet sich seitdem im Krankenhaus des Maßregelvollzugs. Er leide an einer erheblichen Erkrankung und habe die Tat in einer akuten psychotischen Phase begangen, heißt es in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft.

Die Behörde strebt eine dauerhafte Unterbringung des 26-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Er sei derzeit für die Allgemeinheit gefährlich. 

Der Beschuldigte sei dem 27-Jährigen, der auf einen Nachtbus wartete, zufällig begegnet, so die Staatsanwältin. Plötzlich habe er den arglosen Mann mit einem Küchenmesser attackiert. Der 27-Jährige habe einen 14 Zentimeter langen Schnitt erlitten. Ihm sei dennoch die Flucht in ein noch geöffnetes Fitness-Studio gelungen. Er sei im Krankenhaus sofort operiert worden.

Der Prozess wird am 16. März fortgesetzt. (dpa)