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Prozess in Berlin: 15 Jungen missbraucht – hohe Haftstrafe

Der vorbestrafte Berliner Sexualtäter Thomas N. muss für mehr als sieben Jahre in Haft. Bereits 1999 hatte er sich an Jungen vergangen.

Der vorbestrafte Sexualtäter Thomas N. muss für lange Zeit hinter Gitter: Sieben Jahre und vier Monate Haft verhängte das Landgericht am Donnerstag gegen den 34-Jährigen. Der Informatiker hatte 15 Jungen in insgesamt 154 Fällen missbraucht. Es waren Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren aus dem Bekanntenkreis des Mannes. In den Familien hatte er sich als Helfer angeboten. „Er hatte ein richtiges soziales Netz gespannt, Vertrauen ausgenutzt“, hieß es im Urteil. Die Staatsanwaltschaft hatte neun Jahre und zwei Monate verlangt, die Nebenklage zudem Sicherungsverwahrung.

Der pädophile Angeklagte kam 1999 noch mit einer Bewährungsstrafe davon. 2008 gab es dann zwei Jahre und neun Monate Gefängnis. Auch damals war es um Missbrauch von Jungen gegangen. Rechtskräftig wurde die Strafe aber erst Ende 2009. Kurz vor Haftantritt waren dann die jetzigen Vorwürfe bekannt geworden. Eines der Opfer hatte sich offenbart. Übergriffe zwischen 2005 und 2010 wurden ermittelt. N. hatte die Kinder sexuell berührt, in einigen Fällen kam es zu Oralverkehr – Taten, im Kinderzimmer der Opfer oder im Gartenhaus des Angeklagten in Pankow.

Aufgrund der Vorstrafen wurde auch über eine Sicherungsverwahrung diskutiert. Dafür lagen nach Auffassung des Gerichts aber noch nicht genügend Anhaltspunkte vor. Der Sachverständige konnte sich nicht zur Frage äußern, ob bei N. eine fortdauernde Neigung zu solchen Straftaten vorliegt. Die juristischen Hürden für eine Sicherungsverwahrung seien hoch, sagte der Richter. „Wir hoffen, dass die sehr lange Freiheitsstrafe Wirkung zeigt.“ In das Urteil wurde eine Vorstrafe einbezogen.K.G.

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