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Protest gegen Zwangsräumung: Aktivisten besetzen Vorzimmer des Bausenators

Etwa ein Dutzend Aktivisten haben am Mittwoch das Vorzimmer des Bausenators Michael Müller (SPD) besetzt. Die Aktivisten wollen eine für Donnerstag geplante Zwangsräumung einer Familie aus Charlottenburg verhindern.

Laut einem Sprecher der Aktivisten vom "Bündnis Zwangsräumung verhindern" begann die als "Sit in" bezeichnete Aktion gegen 11 Uhr am Mittwochvormittag. Etwa ein Dutzend Aktivisten besetzte das Vorzimmer des Bausenators Michael Müller (SPD). Sie forderten ein Gespräch mit den Senator, um die drohende Räumung doch noch zu verhindern. Allerdings waren laut der Sprecherin der Senatsbauverwaltung weder der Senator noch sein Staatssekretär im Haus. Daher führte der Büroleiter des Senators die Gespräche.

Es geht um den Fall einer dreiköpfigen Familie aus der Hofackerzeile in Charlottenburg. Sie soll ihre Wohnung am Donnerstagvormittag wegen Mietschulden verlieren. Das Haus, in dem die Familie wohnt, gehört der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Die Familie soll nach Angaben der Gewobag seit 2004 Mietschulden haben. Bereits im April 2013 sollte die Familie zwangsgeräumt werden - die Gewobag setzte die damals geplante Räumung aber aus.

Nach Auskunft eines Sprechers des Bündnisses sei auch der Vater der betroffenen Familie mit im Vorzimmer des Bausenators gewesen, um sein Anliegen vorzutragen. Er sei chronisch krank und lebe seit 36 Jahren in der Wohnung, sagte der Sprecher. Am frühen Nachmittag gingen die meisten Aktivisten wieder nach Hause; eine drei- bis vierköpfige Gruppe saß jedoch noch bis zum späten Mittwochnachmittag mit dem Büroleiter zusammen. Nach übereinstimmenden Auskünften des "Bündnis Zwangsräumung verhindern" und der Senatsbauverwaltung gelang es den Aktivisten jedoch nicht, ihr Anliegen durchzusetzen: Der Räumungstermin wurde nicht abgesagt. Laut der Sprecherin der Senatsbauverwaltung blieb der Protest friedlich. Die Polizei wurde zwar benachrichtigt, musste aber nicht eingreifen.

Laut dem "Bündnis Zwangsräumung verhindern" soll nun am Donnerstagmorgen eine Blockadeaktion durchgeführt werden, um die Zwangsräumung doch noch aufzuhalten. Die Gerichtsvollzieherin habe sich für neun Uhr morgens in der Hofackerzeile 2A angekündigt - die Aktivisten wollen sich bereits ab acht Uhr in Charlottenburg sammeln.

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