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Prozess: Aus Wut vor Bürgeramt gezündelt

Aus Wut über einen Mitarbeiter des Bürgeramtes Prenzlauer Berg wurde ein 34-jähriger Hartz-IV-Empfänger zum Brandstifter. Der Ärger drehte sich um einen neuen Führerschein, den er beantragt hatte.

„Ich war so in Rage“, gab der 34-Jährige am Mittwoch vor dem Landgericht zu. Um „Widerstand“ zu leisten, habe er am 10. Juni 2010 vor dem Gebäude einen mit Papier ausgestopften Benzinkanister angezündet. Die Eingangstür wurde leicht beschädigt. Er sei bei der „dummen und gefährlichen Aktion“ betrunken gewesen, so der arbeitslose Mechaniker.

Der Ärger drehte sich um einen neuen Führerschein, den er beantragt hatte. Die 40 Euro Gebühr habe er sich mühsam zusammengespart, sagte der Angeklagte. Im Amt habe er das Formular gemeinsam mit einem Mitarbeiter ausgefüllt. Dem Angestellten müsse aber ein Fehler unterlaufen sein. Als er Wochen später eine Ablehnung erhielt, habe sich seine Rage schnell gesteigert: „Alles nur, weil einer zu dämlich war, einen Antrag korrekt auszufüllen.“ Am Nachmittag wollte er den Amtsleiter sprechen und legte im Bürgeramt einen lautstarken Auftritt hin, am Abend leerte er drei Flaschen Wein und zündelte dann. Die Richter prüfen auch, ob der Alkoholiker in eine Klinik eingewiesen werden muss.

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