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Zehlendorf: Chemie-Alarm an Gymnasium in Zehlendorf

Große Aufregung herrschte gestern Vormittag am Droste-Hülshoff-Gymnasium in Zehlendorf. Nach einem Unfall mit einer Chemikalie wurden vier Schüler und zwei Lehrer ins Krankenhaus gebracht.

Die Feuerwehr war wegen des Alarms „Schadstoffunfall Schule“ mit einem Großaufgebot in die Schönower Straße ausgerückt. Die vier Schüler klagten später über Atemwegsreizungen. Schulleiterin Elke Wittkowski betonte jedoch, dass die Schüler keinen Kontakt mit der giftigen Chemikalie hatten. Ein Lehrer, dem ebenfalls von der Feuerwehr nahegelegt worden war, sich im Krankenhaus untersuchen zu lassen, kehrte bereits wenig später ins Gymnasium zurück.

Die Lehrerin, die den Unfall verursacht hatte, blieb zunächst in der Behring-Klinik. Ihr war in der 3. Schulstunde in einem Vorbereitungsraum etwas giftiges Brom auf den Arm gespritzt, vor Schreck hatte sie das Fläschchen ganz fallen gelassen. Es zerbrach, die 100 Milliliter liefen aus. Die Lehrerin ließ sich von der Schulleiterin ins nahe gelegene Krankenhaus fahren, ein Kollege führte die Schüler aus dem benachbarten Unterrichtsraum ins Freie. Ein Notarzt der Feuerwehr betreute die restlichen Schüler auf dem Hof und riet ihnen, sich bei einem Arzt zu melden, falls ihnen später doch noch schlecht werden sollte. Brom ist giftiger als Chlor, die Dämpfe können die Lunge schwer schädigen. Hautkontakt führt zu schwer heilenden Verätzungen.

Wie lange der Erweiterungsbau der Schule, in dem der Unfall geschah, geschlossen bleiben muss, blieb gestern unklar. Die Schüler, die dort Unterricht hatten, wurden nach Hause geschickt oder zogen in den Altbau um. Die Feuerwehr hatte die ausgelaufene Flüssigkeit mit Aktivkohle gebunden. Wie die Schulleiterin sagte, sei der Unfall direkt unter der Abzugsanlage des Vorbereitungsraums passiert. Die Lehrerin sei seit 30 Jahren im Dienst und dementsprechend erfahren.

Nach dem Brom-Unfall im Gymnasium Steglitz im März dieses Jahres mussten die Räume vier Tage gelüftet werden, bis wieder Unterricht möglich war. Den gravierendsten Unfall mit Brom hatte es 2002 an einer Treptower Berufsschule gegeben, damals kamen 23 Schüler mit Vergiftungsverdacht in Kliniken. Ha

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