zum Hauptinhalt

Fahndung: Flusssäure-Schmierer mit internationalem Haftbefehl gesucht

Ruhm ist wichtig, auch in der Sprayer-Szene: Weil er sich zu einer Ikone machen wollte, stieg ein 23-jähriger Sprayer von Farbe auf Flusssäure um. Die Substanz frisst sich ins Glas und ist hochgiftig. Nun fahndet die Berliner Polizei mit einem internationalen Haftbefehl nach dem Mann.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, erließ ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Tiergarten einen Haftbefehl wegen des Freisetzens von Giften in vier Fällen. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat den Mann zur internationalen Fahndung ausgeschrieben. Dem Mann wird vorgeworfen, in Berlin, Nürnberg und Fürth mit Farbe und Flusssäure Graffiti aufgebracht zu haben. Der 23-Jährige soll von Februar bis Mai 2006 S- und U-Bahnwagen sowie Glasscheiben an Bahnhöfen teilweise großflächig mit Schriftzügen beschmiert haben. Um seinen Ruhm in der Sprayer-Szene zu erweitern, sei er von Farbe auf Flusssäure umgestiegen, hieß es. Ein 24-jähriger Mittäter war im August 2007 in Berlin zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt worden.

Die Berliner Polizei hat in diesem Jahr bislang 94 Anschläge mit Flusssäure registriert. Im vergangenen Jahr waren es rund 200 derartige Delikte. Flusssäure ist eine stark ätzende Lösung. Bei einer Berührung können schwere Verletzungen entstehen. Zu Schaden kam bislang niemand. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat der Berliner Polizeipräsident eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro ausgesetzt. (saw/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false