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Sensible Tätigkeit: Einsatzkräfte eines Spezialeinsatzkommandos der Berliner Polizei bei einem Einsatz in Neukölln. (Archvbild)

© Gregor Fischer/dpa

Update

In der Dienststelle des SEK: Linksextremist arbeitete als Hausmeister bei Berliner Polizei

Nachdem er auf dem Polizeigelände beim Drogenkonsum ertappt wurde, ermittelte die Behörde gegen einen externen Hausmeister: Er wird als Linksextremist geführt.

Stand:

Ein Linksextremist ist mehrere Monate Hausmeister bei der Berliner Polizei gewesen - ausgerechnet am Sitz der Spezialeinheiten in Lichterfelde. Die Polizei bestätigte am Dienstag einen Bericht der „Berliner Zeitung“.

Demnach war der Mann im Juli über die landeseigene Berliner Immobilienmanagement (BIM) GmbH angestellt worden.

Vor wenigen Tagen wurde er auf dem Polizeigelände beim Drogenkonsum ertappt. Bei einer "freiwillig gestatteten Durchsuchung" seiner Wohnung, wie es in einer Mitteilung der Polizei vom Dienstag hieß, sei Marihuana in geringen Mengen festgestellt worden.

Die Polizei ermittelte allerdings weiter und stellte fest, dass der Hausmeister unter der Rubrik „Politisch motivierte Kriminalität - Links“ als Straftäter geführt wird. "Wie es dennoch zu einer Anstellung kam, wird derzeit geprüft", hieß es seitens der Behörde. "Der Festgenommene erhielt mit sofortiger Wirkung ein Hausverbot, die ihm überlassenen Schlüssel wurden umgehend eingezogen."

SEK, Personenschutz und Aufklärer in Zivil untergebracht

In der Polizei-Dienststelle am Augustaplatz sind unter anderem das Spezialeinsatzkommando SEK, der Personenschutz und die Aufklärer untergebracht, die sich als Zivilpolizisten zum Beispiel am 1. Mai unter die Demonstranten mischen, um zu beobachten, wer Steine aufsammelt und wirft.

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Scharfe Kritik kam von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Das ist ein unglaublicher Vorfall, der an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist“, teilte GdP-Sprecher Benjamin Jendro am Abend mit. Betroffen sei eine Dienststelle mit hoch sensiblen Tätigkeiten und Einheiten, für die Anonymität „überlebenswichtig“ sei. „Der Fall zeigt, wie lückenhaft die obligatorischen Sicherheitsüberprüfung ist. Sie muss schnellstmöglich angepasst und engmaschiger gestaltet werden.“

Der Gewerkschaftssprecher forderte zudem ein eigenes Facility Management für die Polizei und andere staatliche Liegenschaften. Durch eine engere Bindung des Personals ließen sich derartige Zwischenfälle verhindern. (Tsp, dpa)

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