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Prozess: Mann sticht Opfer mit Glasflasche nieder

Wegen versuchten Totschlags hat das Landgericht Berlin einen 42-jährigen Mann zu drei Jahren Haft verurteilt. Der gelernte Kfz-Mechaniker hatte im März einen 40-jährigen Mann nach einem Streit vor einem Lokal in Prenzlauer Berg mit einer abgeschlagenen Glasflasche niedergestochen.

Das Gericht sprach von zwei bis drei Stichen in Gesicht und Hals des Kontrahenten. Ein Zeuge hatte weitere Stiche verhindert. Der Angeklagte hatte im Prozess Notwehr und Angst aufgrund vorheriger Schläge geltend gemacht. Zwar sei der Angeklagte von dem späteren Opfer geschlagen worden. Aber solch eine Reaktion dürfe nicht hingenommen werden, hieß. „Man könne das auch als Versuch des Abschlachtens werten“, hieß es im Urteil.

Das Opfer habe „extrem stark geblutet“. Nur wenige Millimeter tiefer und die Stiche wären tödlich gewesen, hieß es weiter. Als erheblich strafmildernd betrachtete das Gericht, dass der Angeklagte durch die vorherigen Schläge provoziert worden war.

Hintergrund der Tat war ein verbaler Streit im Lokal. Dabei hatte der Angeklagte dem Opfer unterstellt, ein Nazi zu sein. Der Kontrahent hatte den Angeklagten auf der Straße abgepasst und zuerst auf ihn eingeschlagen. Weil sich der Angeklagte aber nicht schlagen wollte, ließ der 40-Jährige schließlich von ihm ab. Erst dann habe der 42-Jährige zugestochen. Das sei keine Notwehr, urteilte das Gericht. Vielmehr habe der 42-Jährige nun mit bedingtem Tötungsvorsatz gehandelt. (nal/ddp)

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