zum Hauptinhalt

Prozess: Mordversuch: Altenpflegerin muss zehn Jahre hinter Gitter

Sie wollte einen Diebstahl vertuschen und zündete die Wohnung einer 81-Jährigen an. Das Gericht sah darin den "mörderischen Egoismus einer kindlichen Frau" und beschloss eine lange Haftstrafe.

Das Landgericht Berlin hat eine Altenpflegerin zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Frau wollte eine 81-jährige umbringen. Die 28-Jährige wurde außerdem wegen schwerer Brandstiftung sowie Diebstahls und Betrugs betraft. Die Richter befanden sie für schuldig, im Dezember vergangenen Jahres "skrupellos" versucht zu haben, eine Pflegebedürftige im Schlaf zu verbrennen.

Die damals für einen privaten Berliner Pflegedienst tätige Frau hatte zudem über Jahre hinweg fünf von ihr betreute Rentner bestohlen, darunter auch das spätere Opfer. Um den Diebstahl "zu vertuschen und die 81-Jährige als Zeugin auszuschalten" habe sie um das Bett der Rentnerin Benzin ausgegossen und angezündet, hieß es. Das Feuer war jedoch von selbst ausgegangen, weil Sauerstoff fehlte. Die Seniorin erlitt eine Rauchgasvergiftung. Die 28-Jährige rettete sich vor den Flammen mit einem Sprung aus einem Fenster im vierten Stock und verletzte sich dabei.

Die "Lebensfassade" der Pflegerin war zusammengebrochen

Die von "hoher krimineller Energie" getragene Tat beruht dem Urteil zufolge auf dem "mörderischen Egoismus einer kindlichen Frau". Die Altenpflegerin sei keine "herzlose und bedenkenlose Person, gleichwohl sie so gehandelt habe". Die unter Esssucht leidende Frau habe sich "zunehmend in Schulden manövriert und dann die Diebstähle begangen". Ihre "Lebensfassade" sei zusammengebrochen, als sie auf frischer Tat bei einem Diebstahl ertappt und darauf gekündigt wurde. Zudem wurde ihr Konto gesperrt. Trotz ihrer Persönlichkeitsprobleme sei die 28-Jährige aber voll schuldfähig, sagte die Richterin. (mit ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false