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Prozess: Schutzgeld-Erpresser vor Gericht

Zwölf Tage lag der Mann nach einem Überfall im Krankenhaus. Die beiden Täter wollten brutal Schutzgeld erpressen. Jetzt müssen sie sich dafür verantworten.

Wegen versuchten Mordes müssen sich zwei Männer im Alter von 26 und 33 Jahren vor dem Berliner Landgericht verantworten. Sie sollen im Juli 2007 in Neukölln versucht haben, einen 45-jährigen Geschäftsmann zu töten, der die Zahlung von Schutzgeld verweigert hatte. Das Opfer wurde durch einen Schuss am Oberarm verletzt. Die beiden Angeklagten äußerten sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen.

Laut Anklage wurde der 45-jährige Automatenaufsteller attackiert, als er ein türkisches Vereinslokal betrat. Der 33-jährige Angeklagte habe mehrfach auf das Opfer geschossen, der 26-Jährige sei mit einem Messer auf ihn zugelaufen. Bei der Flucht vor den Angreifern sollen weitere Schüsse gefallen sein.

"Ich will zeigen, was in Berlin läuft"

Das Opfer lag nach eigenen Angaben zwölf Tage im Krankenhaus und musste zweimal operiert werden. Vor Gericht tritt der Mann als Nebenkläger auf. "Viele Leute haben Angst  zur Polizei zugehen. Ich will zeigen, was in Berlin läuft", sagte der 45-Jährige am Rande des Prozesses.

Die beiden Angeklagten hätten nach Angaben des Nebenklägers vor dem Konzert eines populären türkischen Sängers, bei dem er als Hauptsponsor auftrat, zweimal versucht, Schutzgeld zu erpressen, sagte der 45-Jährige. Dabei hätten sie ihm sinngemäß gedroht: Geld oder Leben. Zugleich hätten sie behauptet, von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein. Der Anwalt des 45-Jährigen sagte, die Angeklagten seien lediglich Trittbrettfahrer, die auf eigene Rechnung arbeiteten. Der Prozess wird am 17. Januar fortgesetzt. (kj/ddp)

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