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Justizia.

© Helmut Vogler

Prozess um versuchten Totschlag in Berlin: Tritte mit Stahlkappe gegen den Kopf

Der Angeklagte wurde vor zwei Jahren vom Verdacht des Totschlags in einem anderen Fall freigesprochen – nun soll der Prozess wiederaufgenommen werden.

Einen Freispruch bekam Mario B. vor zwei Jahren in einem Prozess wegen Totschlags. Dass er einem Kumpel die Kehle aufgeschlitzt haben soll, war nicht zu beweisen. Ein Bekannter von B. hatte entlastend ausgesagt. Nun steht der 31-jährige B. aus Prenzlauer Berg wieder vor dem Landgericht. Erneut geht es um eine Attacke gegen einen Kumpel.

B. soll einen 39-Jährigen in einer Wohnung in Hohenschönhausen niedergeprügelt und dann stampfend mit einem Schuh mit Stahlkappe auf ihn eingetreten haben – „mindestens sieben bis acht Mal“.

Kumpel daran gehindert, Hilfe zu holen

Die Anklage hörte der Mann mit kahlem Kopf und Kinnbart schweigend. Er soll sich im Februar 2018 mit Bekannten zum Trinkgelage getroffen haben. Es sei dann zu einem Streit gekommen, so die Anklage. Um 150 Euro soll es gegangen sein, mit denen B. allerdings nichts zu tun hatte. Brutal soll er sich eingemischt haben. Als der 39-Jährige mit schweren Verletzungen vor allem im Gesicht am Boden lag, habe B. auch noch einen anderen Kumpel daran gehindert, Hilfe zu holen.

Bereits in den Monaten vor dieser Gewalttat arbeitete die Staatsanwaltschaft an einem seltenen Antrag: Ein Wiederaufnahmeverfahren. Weil ein Alibi-Zeuge im Prozess um Totschlag gelogen hatte. Der Mann sei bereits wegen uneidlicher Falschaussage verurteilt, so ein Justizsprecher. Das Landgericht habe eine Wiederaufnahme zugelassen. Auf Beschwerde des Freigesprochenen prüfe nun das Kammergericht den Fall. Fortsetzung im Prozess um versuchten Totschlag: Montag.

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