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Premiere: Berlin veranstaltet „Freedom Week“ zum Mauerfall-Jubiläum
Dissidenten aus aller Welt, Workshops und Ausstellungen: Berlin will mit einer „Freedom Week“ ein Zeichen für Freiheit und Demokratie setzen.
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Berlin begeht den Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1989 erstmals mit einer „Freedom Week“ (Woche der Freiheit). Von Samstag bis zum 15. November ist laut der landeseigenen Gesellschaft Visit Berlin an etwa 80 Orten ein vielfältiges Programm mit rund 130 Veranstaltungen geplant – darunter Konferenzen, Workshops, Konzerte, Theaterstücke, Ausstellungen, Stadtführungen, Zeitzeugengespräche, Filmvorführungen und digitale Events.
Dissidenten zu Gast
Den Auftakt bildet am Samstag ein „World Liberty Congress“ (Weltfreiheitskongress), zu dem 200 Dissidenten aus rund 60 autokratisch geführten Staaten im Berliner Abgeordnetenhaus erwartet werden. Zwei Tage lang diskutieren sie über Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.
Am Sonntag, dem 36. Jahrestag des Mauerfalls, findet an der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße eine Veranstaltung statt, bei der auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erwartet wird.
Konferenz über Freiheit
Am Montag ist Wegner bei der „Berlin Freedom Conference“ (Berliner Freiheits-Konferenz) dabei. Im Schöneberger Gasometer diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien, wie Freiheit und Demokratie in Zeiten erstarkender Autokratien geschützt und gestärkt werden können.
Erwartet werden unter anderem Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), die ukrainische Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matviychuk – deren Organisation Center for Civil Liberties 2022 den Friedensnobelpreis erhielt –, der russische Oppositionelle und Bürgerrechtler Wladimir Kara-Mursa, der 2024 bei einem Gefangenenaustausch aus der Haft freikam, sowie der frühere Oberkommandierende der US-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges.
Buntes Programm
Bis zum 15. November bietet das Programm zahlreiche öffentliche Angebote für Berlinerinnen und Berliner sowie Besucher der Stadt. Am Sonntag erzählen Zeitzeugen im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer bei einem „Erzählsalon“ vom Mauerfall.
Der Bundesnachrichtendienst lädt am Montag zum Aktionstag „Freiheit. Sicherheit. Dialog“ mit Gesprächsrunden und Führungen durch seine Dauerausstellung. Anmeldung online möglich.
Am 12. November geht es im Haus 22 der früheren Stasi-Zentrale um Überwachungs- und Spionagemethoden früher und heute sowie deren Folgen. Zudem startet im Wellenwerk Berlin die Fotoausstellung „Kleine Freiheit“ mit Einblicken in den DDR-Alltag.
Räume für Begegnung und Dialog will die Markthalle Neun am 13. November bieten – beim „Taiwanese Night Market“ soll auch der kulinarische Genuss nicht zu kurz kommen. Das Museum für Kinder veranstaltet am 15. November einen Workshop, bei dem die Kleinen eigene Kerzen gestalten und für die Freiheit zum Leuchten bringen sollen.
Künftig jedes Jahr „Freedom Week“
Mit der „Freedom Week“ will Berlin laut Regierendem Bürgermeister und Schirmherr Wegner ein Zeichen für Freiheit, Frieden und Demokratie setzen. Das Format soll künftig jedes Jahr stattfinden.
Beteiligt sind zahlreiche Partner, darunter die Robert-Havemann-Gesellschaft, die Axel Springer Freedom Foundation, der World Liberty Congress und der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert.
© dpa-infocom, dpa:251107-930-260988/1
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