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Berlin: Prozess: Schnapsdieb stach Filialleiter nieder

Die Bilder der Überwachungskamera lösten beim stellvertretenden Filialleiter Andreas F. sofort Alarm aus.

Die Bilder der Überwachungskamera lösten beim stellvertretenden Filialleiter Andreas F. sofort Alarm aus. Die beiden Männer, die sich gerade in der Spirituosenabteilung des Moabiter Reichelt-Supermarktes bedienten, standen im Verdacht, schon mehrfach gestohlen haben. „Ich lief los, um die Personen zu stellen“, erinnerte sich der 41-jährige F. gestern vor dem Landgericht. Einen der Diebe erwischte er. Doch Walid El-A. zog ein Messer und verletzte F. lebensgefährlich.

Der 31-jährige Walid El-A. war an jenem frühen Abend im September 2006 gemeinsam mit seinem sechs Jahre älteren Bruder Hussein unterwegs. „Ich wollte zu meinem Dealer“, sagte der Jüngere. Er habe Durst bekommen. Sie seien in den Supermarkt gegangen, um „Cola oder Wasser“ zu kaufen. Sie stecken dann allerdings Schnaps ein – vier Flaschen ließ Walid El-A. in einer Tasche verschwinden, drei Flaschen steckte sein Bruder ein. Der Ältere entkam, den Jüngeren konnte F. festhalten.

So weit gaben die Angeklagten das Geschehen auch zu. Der folgenschwere Angriff mit dem Messer aber war nach Version von Walid El-A. „Notwehr“. Der Angestellte habe bedrohlich mit einem Teppichmesser herumgefuchtelt. „Da habe ich die Nerven verloren.“ Opfer F. widersprach: „Ich hatte kein Messer in der Hand, ich habe auch keines beim Täter gesehen.“ Die Stiche des Angreifers habe er zunächst für Boxhiebe gehalten. Mit den schweren Verletzungen hat F. bis heute zu kämpfen. Der Prozess um räuberischen Diebstahl und Körperverletzung wird in zwei Wochen fortgesetzt. K. G.

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