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Razzia in Berliner Hotels: Zwei Frauen wegen Verdacht auf Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung festgenommen
Bei einer Razzia in zwei Berliner Hotels treffen Polizisten auf Frauen, die wohl zur Prostitution gezwungen worden sind. Zwei ältere Frauen stehen im Verdacht des Menschenhandels.
Stand:
Die Berliner Polizei hat am vergangenen Donnerstag im Auftrag der Staatsanwaltschaft eine Razzia wegen des Verdachts des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung durchgeführt. Das teilte die Polizei in einer gemeinsamen Mitteilung mit der Staatsanwaltschaft am Montag mit. Bei den Durchsuchungen eines Hotels in Schöneberg und in Charlottenburg fanden die Polizisten Beweismittel, darunter Datenträger und Dokumente.
Zwei Frauen im Alter von 51 und 83 Jahren sind demnach tatverdächtig. In den Hotels trafen die Einsatzkräfte auf sieben Frauen im Alter von 28 bis 49 Jahren, die mutmaßlich zur Prostitution gezwungen wurden. Außerdem wurde Bargeld in vierstelliger Summe als mutmaßlicher Taterlös sichergestellt. In einem der Hotels befand sich zudem eine 36-jährige Frau, gegen die ein offener Haftbefehl wegen einer nicht beglichenen Geldstrafe bestand. Sie wurde festgenommen.
Schöneberger Notunterkunft für Obdachlose
Nach Informationen des RBB handelt es sich bei dem Schöneberger Hotel um eine berüchtigte Notunterkunft für Obdachlose an der Fuggerstraße. Schon vor rund zwei Wochen fand dort eine Razzia wegen des Verdachts auf Sozialbetrug statt. Dort sollten 70 Bewohner angetroffen werden, die Sozialleistungen beziehen – vor Ort waren jedoch nur 19.
Das Hotel mitten im Schöneberger Regenbogenkiez dient seit Jahren als Unterkunft für Roma aus Südosteuropa. „Die Bewohner verbringen viel Zeit auf dem Bürgersteig der Fuggerstraße, die Zimmer im Hotel sind klein“, berichtete ein Anwohner dem Tagesspiegel im Sommer 2025. Fast täglich komme es zu Lärmbelästigungen, überall liege Müll, Passanten würden angepöbelt.
Das zweite Hotel befindet sich in der Kaiser-Friedrich-Straße. Da in dem baufälligen Hotel in Charlottenburg zudem lebensbedrohliche Mängel festgestellt wurden, wurde die Bauaufsicht alarmiert. Bereiche der Hotelzimmer sowie die Zu- und Abgänge wurden gesperrt und versiegelt. Die Ermittlungen dauern an. (Tsp)
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