
© Tobias Kleinschmidt/dpa
Rechtsabbieger-Unfall in Berlin: Lkw-Fahrer kommt nach Tod einer Radfahrerin vor Gericht
Beim Abbiegen überrollt ein Lkw-Fahrer an der Alexanderstraße eine 37-jährige Radlerin. Eineinhalb Jahre nach ihrem Tod beginnt am Dienstag der Prozess.
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Die Frau war auf dem Radweg unterwegs, als sie an einer Kreuzung von einem abbiegenden Lastwagen erfasst wurde: Eineinhalb Jahre nach dem Tod einer 37-jährigen Radfahrerin muss sich der 50-jährige Hasan U. am Dienstag (9.15 Uhr) in Berlin vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Dem Mann wird fahrlässige Tötung zur Last gelegt.
Es war kurz vor 10 Uhr, als der Lkw-Fahrer auf der Alexanderstraße in Mitte in Richtung Mollstraße unterwegs war – wie die Frau auf dem Fahrrad. Die Ampel stand auf Grün.
U. allerdings wollte dann laut Ermittlungen rechts in die Karl-Marx-Allee abbiegen. Er soll nicht gerast, sogar noch gehalten haben. Dennoch soll er die Radfahrerin, die weiter geradeaus fahren wollte, übersehen haben. Sie wurde überrollt und verstarb noch am Unfallort.
Die Staatsanwaltschaft geht den Angaben zufolge davon aus, dass der Angeklagte beim Abbiegevorgang „nicht die nötige Umsicht habe walten lassen“. Der tragische Unfall sei vermeidbar gewesen, so die Anklage.
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Fahrlässige Tötung kann mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden. Bei ähnlichen Unglückfällen wie dem am 20. Februar 2019 in Mitte kommen Verkehrsrichter oft zu dem Schluss, dass ein „kurzes Versagen“ zu dramatischen Folgen geführt habe.
Häufig werden dann Geldstrafen verhängt. Das Amtsgericht hat für den Prozess gegen U. acht Zeugen und einen Sachverständigen geladen. Für die Verhandlung ist ein Tag vorgesehen.
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