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Die Kohlfurter Straße in Berlin-Kreuzberg wird umbenannt und erinnert künftig an die Rabbinerin Regina Jonas. (Archivbild)

© Lilli Förter/dpa

Regina-Jonas-Straße in Kreuzberg: Berlin ehrt erste Rabbinerin mit neuem Straßennamen

Regina Jonas kämpfte für Gleichberechtigung und Bildung. Nun erinnert eine Straßenumbenennung an das Schicksal der Rabbinerin – mitten in Kreuzberg.

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Eine Straße in Berlin-Kreuzberg erinnert künftig an die von den Nazis ermordete Rabbinerin Regina Jonas. Dafür wird die bisherige Kohlfurter Straße umbenannt. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat dazu am frühen Nachmittag eingeladen. Der erste Teil der Veranstaltung in an der neuen Regina-Jonas-Straße, Ecke Fraenkelufer geplant, der zweite im Künstlerhaus Bethanien. 

„Diese Straße soll uns daran erinnern, dass Fortschritt immer dort beginnt, wo Menschen den Mut haben, für ihre Überzeugungen einzustehen“, sagte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne). „Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung, Bildung und Menschlichkeit bleibt uns bis heute ein Vorbild.“

Jonas wurde 1902 in Berlin geboren. Sie studierte an der Hochschule für die Wissenschaften des Judentums in Berlin. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit der Frage „Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“.

Jonas wurde in Auschwitz ermordet

Nach dem Abschluss ihres Studiums war Jonas in der Seelsorge und als Religionslehrerin tätig, zeitweise auch in einer Synagoge nicht weit entfernt von der Straße, die nun ihren Namen trägt. Außerdem arbeitete sie im Jüdischen Krankenhaus und in verschiedenen liberalen Synagogen Berlins.

Im November 1942 wurde sie zunächst ins Konzentrationslager nach Theresienstadt und von dort im Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie kurz darauf ermordet wurde.

Regina Jonas gilt als erste Rabbinerin weltweit. Die Straße, die ihren Namen trägt, hieß jahrzehntelang Britzer Straße. Sie wurde 1949 nach dem schlesischen Dorf Kohlfurt im heutigen Polen umbenannt, das inzwischen Weglinec heißt.

Die Pläne, Jonas entsprechend zu würdigen, gibt es seit Jahren. Schon 2021 beschloss das Bezirksparlament (BVV), eine Straße nach ihr zu benennen. Im Dezember 2023 fiel die BVV-Entscheidung für die Kohlfurter Straße, die im Ende Mai vom Bezirksamt bestätigt wurde. (dpa)

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