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Religion: Potsdam verschenkt Grundstück für jüdischen Friedhof
300 neue Grabstellen für Potsdams jüdischen Friedhof: Wie die Stadt die jüdische Gemeinschaft unterstützt - und warum.
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Der jüdische Friedhof in Potsdam kann erweitert werden. Die Stadt übergab dazu ein angrenzendes Grundstück unentgeltlich an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Das Gelände in der Puschkinallee bietet demnach Platz für 300 neue Grabstellen. Der bisherige, im Jahr 1743 gegründete Friedhof umfasst 850 Grabstätten und hat keinen Platz für weitere.
„Mit der Erweiterung des Friedhofes ist neben der neuen Synagoge ein weiteres wichtiges Element jüdischer Kultur und jüdischen Lebens in Potsdam auf absehbare Zeit gesichert“, erklärte die Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier.
Zeichen gegen Judenhass
Zugleich will sie die Übertragung des Grundstücks als Statement gegen wachsenden Antisemitismus verstanden wissen. „Die Landeshauptstadt Potsdam setzt damit ein deutliches Zeichen gegen offene Anfeindungen von Menschen jüdischen Glaubens und für eine Integration jüdischen Lebens in die Mitte der Gesellschaft.“
Der Vorsitzendende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Land Brandenburg, Gennadi Kuschnir, wertete die Grundstücksübergabe als bedeutendes Symbol für die Achtung der Geschichte und die Wertschätzung des jüdischen Lebens in Potsdam. Alle Menschen jüdischen Glaubens, unabhängig davon, welcher Gemeinde sie angehören, könnten auf dem Friedhof bestattet werden.
© dpa-infocom, dpa:251016-930-171552/1
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