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Berlin: S-Bahn-Brand durch technischen Defekt

Freitagmorgen fahren wieder Züge durch den Anhalter Bahnhof – ohne zu halten

Das Feuer in der S-Bahn, bei dem am Montag ein Wagen im Anhalter Bahnhof ausgebrannt war, wurde durch einen technischen Defekt verursacht. Die weiteren Einzelheiten müsse jetzt das aufsichtsführende Eisenbahnbundesamt ermitteln, hieß es gestern. Nur durch Glück und umsichtiges Handeln der S-Bahn-Mitarbeiter in den Zügen und auf dem Bahnsteig hatte es nur drei Leichtverletzte gegeben. Auf der jetzt noch gesperrten Strecke zwischen Potsdamer Platz und Yorckstraße sollen von Freitag früh an wieder Züge fahren – ohne Halt im Anhalter Bahnhof.

Obwohl bereits zum vierten Mal ein Wagen der Baureihe 480, der intern bereits als „Toaster“ bezeichnet wird, ausgebrannt ist, bleiben die Fahrzeuge ohne weitere große Überprüfung im Einsatz. Die „große“ Bahn dagegen hat jetzt nach einem Schaden in einem Radsatz bei einem ihrer Neigezüge der Baureihe 612 fast alle Fahrzeuge dieses Typs außer Betrieb genommen. Erst nach einer Kontrolle werden sie wieder eingesetzt. Auch die BVG hatte nach zwei Bränden in ihren U-Bahn-Zügen des Typs „Gisela“ 2001 vorübergehend alle diese Fahrzeuge stillgelegt. Bei der S-Bahn hätten die Brände unterschiedliche Ursachen gehabt, sagte Unternehmenssprecher Ingo Priegnitz. Deshalb müssten diese Fahrzeuge jetzt nicht aus dem Betrieb genommen werden.

Die Forderung des Bundesverbandes Technischer Brandschutz, in allen Bahnen automatische Löschanlagen einzubauen, wies der U-Bahn-Chef der BVG, Wolfgang Predl, zurück. Feuer entstünde meist außerhalb des Fahrgastraums, der zudem mit schwer entflammbaren Materialien ausgestattet sei. Zudem würde eine Sprinkleranlage erst bei großer Hitze aktiviert. Auch die neuen U-Bahnen erhalten, anders als in Hamburg, keine Sprinkleranlage. In den Münchner und Nürnberger U-Bahnen wurden ebenfalls keine eingebaut.

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