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Fahrgäste der Berliner S-Bahn mussten am Dienstagmorgen länger am Gleis warten.

© dpa

Mehrere Weichenstörungen: S-Bahn: Wenig Schnee, viele Probleme

Gleich fünf defekte Weichen ließen am Dienstagmorgen den S-Bahn-Verkehr an mehreren Stellen stocken. Mit dem Wetter sollen die meisten Ausfälle nichts zu tun gehabt haben. Stattdessen steht der Mutterkonzern in der Kritik.

Auch ohne großen Schneefall fielen am Dienstagmorgen zahlreiche S-Bahnen aus oder die Züge verspäteten sich. Gleich fünf Weichen waren defekt, was den Betrieb erheblich durcheinanderbrachte. Betroffen waren vor allem die Ringbahn sowie die Linien S 45, S 47, S 8 und S 9. Zuständig für die Weichen ist der Bereich Netz des Bahnkonzerns, der von der S-Bahn dafür Gebühren kassiert.

In Zeuthen habe Schnee das Stellen einer Weiche blockiert, sagte ein Sprecher. In Neukölln sei ein Heizstab defekt gewesen. In den anderen Fällen seien die Störungen unabhängig vom Wetter aufgetreten; etwa wegen defekter Kabel.

Stefan Kohte vom ökologisch ausgerichteten Verkehrsclub Deutschland (VCD) stellte DB Netz die – unbeantwortet gebliebene – Frage, wie es sein könne, dass gleich fünf Weichen fast gleichzeitig ausfallen. Insgesamt gibt es bei der S-Bahn gut 1000 Weichen, von denen etwa 900 beheizt werden können. Bereits in den vergangenen Wochen hatte auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) dem Bahnkonzern eine unzureichende Instandhaltung vorgeworfen.

Vor dem Hintergrund der häufigen Ausfälle und Verspätungen lehne der VCD es ab, am Montag die seit dreieinhalb Jahren wegen Fahrer- und Fahrzeugmangel stillgelegte Linie S 85 (Waidmannslust – Grünau) wieder fahren zu lassen, sagte Kohte. Die S-Bahn müsse erst ausreichend Reserven schaffen, um auch schnell auf Störungen reagieren zu können. Ein Bahnsprecher entgegnete, das Unternehmen erfülle jetzt den Verkehrsvertrag und das Versprechen von Bahnchef Rüdiger Grube, in diesem Jahr alle Linien zu befahren. Mit der Aufnahme der Fahrten spart die S-Bahn nach Tagesspiegel-Informationen auch Strafzahlungen in Höhe von rund 500 000 Euro im Monat.

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