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Berlin: Schlechte Quote

Die Hauptgewinne des Presseballs wurden noch immer nicht abgeholt. Waren es zu viele Lose?

Wo tanzt im nächsten Jahr der Berliner Presseball? Wieder stilvoll in der Staatsoper Unter den Linden oder luxuriös im dann neu eröffneten Hotel RitzCarlton am Potsdamer Platz? Oder am Ende sogar nirgendwo? „Es muss schon Einiges passieren, bis der Berliner Presseball vor dem Aus steht“, sagte Alexander Kulpok, der Vorsitzende des Berliner Journalistenverbands. Die Organisation ist Veranstalterin des Balls, zu dem am vorigen Sonnabend etwa 2000 Gäste in die Staatsoper gekommen waren. Allerdings ließ sich nur wenig Prominenz blicken. Laut Kulpok gibt es mehrere Anfragen, den Ball im nächsten Jahr ausrichten zu dürfen. „Ob im Ritz-Carlton oder in der Staatsoper – den Ball wird’s auch 2004 geben.“

Auf eine Tombola können sich die Gäste dann ebenfalls wieder freuen – und vielleicht auf eine bessere Trefferquote. Denn bis gestern Abend hatten sich beispielsweise noch keine Gewinner für den Mercedes-Kleinwagen oder die Reise auf die Galapagos-Inseln gemeldet. Möglich ist, dass das eine oder andere große Los gar keinen Käufer gefunden hatte. Denn beim Ball waren etwa 12 000 Lose (Preis: je 10 Euro) zu haben, von denen am Ende 2000 übrig blieben. Zum Vergleich: Beim vorigen Ball waren es nach Kulpoks Angaben insgesamt 8000 Lose. „Das waren aber zu wenig“, sagte er.

Und was geschieht nun mit den Preisen, wenn sich bis Mittwoch, 24 Uhr, kein Gewinner meldet? „Sie werden zugunsten von Unicef versteigert“, sagte der Verbandsvorsitzende. „Auf keinen Fall nehmen wir sie für den nächsten Presseball.“ Für die Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen, die erstmals mit dem Berliner Presseball zusammenarbeitete, kamen am Sonnabend etwa 15 000 Euro zusammen – weniger als erwartet. Die Versteigerung zugunsten von Unicef lief nicht ganz nach den Vorstellungen der Organisatoren. So gab für einen künstlerisch verzierter Panama-Hut nicht einmal ein Mindestgebot. Die exklusive Kopfbedeckung erhält aber eine zweite Chance: Sie soll zusammen mit den nicht abgeholten Gewinnen unter den Hammer kommen.

Bieter fanden dagegen ein Wochenende mit dem Maybach-Superluxuswagen von Mercedes und eines mit – Udo Lindenberg. Letzteres Vergnügen gönnte sich Werner Gegenbauer, jetziger Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer und früherer Chef des gleichnamigen Dienstleistungsimperiums. Die Frage, ob sich Gegenbauer schon mal mit Lindernbergs Liedern auf das Date einstimmt, blieb allerdings unbeantwortet. ling

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