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Zittern am Gleis. Die S-Bahn wurde vom Schneefall kalt erwischt. Fahrgäste müssen warten oder frieren in kalten Wagen.

© dpa

Winter in Berlin: Schnee bringt die S-Bahn aus dem Takt

Der Wintereinbruch wird vor allem für die Weichen der Berliner S-Bahn zum Problem, aber nicht nur für die. Besser läuft es dagegen bei der BVG.

Es hat geschneit – und die S-Bahn hat gleich wieder Probleme bekommen. Die Störungen am Dienstagmorgen im Überblick: Die S45 fährt erst ab 10 Uhr, die S1 und die S8 nicht zwischen Hohen Neuendorf und Birkenwerder/Oranienburg, und bei der S75 fielen am Morgen vier Fahrten aus.

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Gleich mehrere Weichenstörungen haben von Montagfrüh bis zum Abend den Verkehr erheblich eingeschränkt; Fahrten fielen aus, Züge verspäteten sich. Für die Wartung der Weichen ist der Bereich Netze des Bahnkonzerns zuständig, dem die S-Bahn dafür Gebühren zahlt.

Bis zum Mittag hatte die S-Bahn sechs Weichenstörungen gemeldet, gleich zwei Mal hintereinander am Bahnhof Baumschulenweg. Weitere gab es in Blankenburg, Griebnitzseee, Westkreuz und an der Bornholmer Straße. Die S-Bahn twitterte: „Leider kommt es witterungsbedingt auf allen Linien zu Verspätungen und Ausfällen. Das Weiße hat eben eine Dunkle Seite.“

Heizungen sollen eigentlich die Weichen wärmen

Diese erlebten am frühen Abend dann auch die Fahrgäste der Linien S5, S7 und S75. Wegen einer Weichenstörung am Ostkreuz verkehrten ihre Züge gut drei Stunden lang unregelmäßig. Auch der Regionalverkehr geriet durch eine Weichenstörung durcheinander. Züge der Linien RE 1 und RE 7 wurden umgeleitet.

Heizungen sollen eigentlich verhindern, dass Weichen durch Schnee blockiert werden. Bei der Bahn sind alle betriebswichtigen Weichen damit ausgestattet. Warum es trotzdem Störungen gab, war am Montag nicht zu klären.

Fahrgäste beklagten sich auch über nicht geräumte Bahnsteige bei der S-Bahn. Aufsichten, die den Schnee wegschaufeln können, gibt es längst nicht mehr auf jedem Bahnhof. Bis Ende 2015, wenn das neue Abfertigungssystem der S-Bahn komplett ist, sollen die 166 Bahnhöfe im Netz fast komplett personalfrei sein. Beschwerden gab es auch, weil Züge zum Teil nicht beheizt waren.

Nicht immer waren die Verspätungen und Ausfälle aber aufs Wetter zurückzuführen. Gegen Mittag mussten Notärzte in Friedrichsfelde Ost und Kaulsdorf jeweils einen Fahrgast im Zug behandeln. Dadurch war der Verkehr nur noch eingeschränkt möglich.

Die BVG ist mit dem Schnee besser fertig geworden. Nur eine Weichenstörung gab es bei der Straßenbahn. Busse hatten zwar Verspätungen, kamen aber insgesamt ganz gut durch, wie es bei der BVG hieß. Wegen der Ferien war der Verkehr auf den Straßen gering.

540 BSR-Fahrzeuge räumten und streuten am Montag

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hatte nach Angaben ihres Sprechers Sebastian Harnisch rund 2100 Mitarbeiter und 540 Fahrzeuge in mehreren Schichten auf die Straßen geschickt. Priorität beim Räumen haben die Stadtautobahn und die Hauptstraßen, auf denen auch Feuchtsalz gestreut worden ist. In den Nebenstraßen bleibt der Schnee – oder Matsch – länger liegen.

Fußgänger mussten ebenfalls Acht geben. Zum Teil waren Gehwege bereits am frühen Morgen komplett schneefrei, wenige Meter weiter dagegen mussten die Passanten dann wieder durch den relativ tiefen Schnee stapfen. Für Gehwege sind die Hauseigentümer zuständig.

Auf der Stadtautobahn A100 überschlug sich noch im dichten Schneegestöber an der Anschlussstelle Gradestraße ein Auto. Ansonsten ereigneten sich verhältnismäßig wenig Unfälle. Im Flugverkehr gab es teils Verspätungen bis zu einer Stunde. Zwei Lufthansa-Flüge aus Frankfurt am Main und München fielen aus. Insgesamt sei man mit dem ersten Schnee des Winters gut fertig geworden, sagte ein Flughafensprecher.

Aktuelle Informationen zu Verzögerungen und Ausfällen der S-Bahn finden Sie auch auf deren Website oder Twitter-Account.

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