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Schule: Daewoo meldet sich zurück

Evanda – obere Mittelklasse für gerade einmal 20 990 Euro

Daewoo ist da – noch da für die, die nie daran gezweifelt haben, dass die Marke trotz aller Probleme überleben würde – und wieder da für all die, die unsicher waren, was die Zukunft bringen würde. Seit Oktober 2002 unterm sicheren Dach von GM gelandet, entfaltet Daewoo jetzt eine Fülle neuer Aktivitäten. So soll die Produktion von 300 000 im vergangenen Jahr auf 400 000 steigen. Und nachdem das Motorenangebot für den Bestseller Matiz, von dem in Europa schon mehr als eine halbe Million verkauft werden konnten, soeben erst durch einen Einliter-Vierzylinder mit 47 kW (64 PS) nach oben abgerundet wurde und für den im letzten Jahr eingeführten Kalos jetzt 1,1- und 1,4-Liter-Vierventiler eingeführt wurden, steht in diesen Tagen der der Leganza-Nachfolger Evanda bei den Händlern, bevor in Kürze der neue Nubira J200 antritt, dessen Chassis zusammen mit Porsche entwickelt wurde.

Der Evanda ist Daewoos größtes Modell, eine viertürige Stufenhecklimousine, die mit einer Länge von 4,77 Meter, einer Breite von knapp 1,82 Meter und einer Höhe von 1,44 Meter fast auf den Millimeter die Maße des noch aktuellen 5ers von BMW hat - ein großes Auto also, das gerade einmal fünf Zentimeter kürzer als ein Mercedes der E-Klasse ist, und das sieht man dem Evanda auch an. Allerdings ist der Radstand mit 2,70 Meter um 13 (BMW) bis fast 16 (Mercedes) Zentimeter kürzer, was das Platzangebot im Fond entsprechend einschränkt. Dennoch sitzt man auch dort alles andere als beengt. Und mit dem 420 Liter fassenden Kofferraum bietet sich der Evanda auch für Fernreisen an.

Für die Optik des Evanda zeichnet, wie schon bei Matiz und Kalos, wieder das Turiner Designstudio Italdesign von Giorgetto Giugiaro verantwortlich, das mit dem Evanda ein zwar nicht aufregendes aber rundum ansprechendes Auto auf die Räder gestellt hat. Das gilt gleichermaßen für den Innenraum, der rundum ordentlich gemacht und sauber verarbeitet ist, allerdings mit seiner Kombination aus grauen und schwarzen Farbtönen ein wenig nüchtern wirkt, auch wenn Holzapplikationen etwas Farbe hineinbringen.

Überraschend umfangreich ist die Ausstattung des Viertürers, die vom elektrisch einstellbaren Fahrersitz über vier elektrische Fensterheber und eine Klimaautomatik bis zur fernbedienten Zentralverriegelung und zum RDS-Radio mit Fünffach-CD-Wechsler reicht und auch Leichtmetallfelgen einschließt. Ein ausgesprochen gut ausgestattetes Fahrzeug also, was auch für die Sicherheitsausstattung gilt.

Angetrieben wird es von einem Zweiliter-Vierzylinder mit 96 kW (131 PS), der in Verbindung mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe – eine Viergang-Automatik von ZF gibt es auf Wunsch – den Spurt auf Tempo 100 binnen 9,8 Sekunden und maximal 213 km/h erlaubt – bei einem Durchschnittsverbrauch von 8,8 l/100 km. Ein durchaus flottes Auto also, das allerdings mit einem etwas stärkeren Sechszylinder noch mehr überzeugte – aber das kommt vielleicht noch. Und beim Fahrverhalten merkt man dem Evanda an, dass sein erfreulich komfortables Fahrwerk mit Federbein-Vorderachse und Mehrlenker-Hinterachse in Europa optimiert wurde. Nur mit der Lenkungsabstimmung um die Mittellage waren wir nicht ganz einverstanden.

Also ein ordentlich gemachtes großes Auto der gehobenen Mittelklasse, das auch mit seinem Preis überzeugt – denn der liegt bei gerade einmal 20 990 Euro. Das ist gemessen an Größe, Ausstattung und Fahrleistungen des Evanda ein mehr als attraktives Angebot – genau genommen eigentlich ein Schnäppchen.

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