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Schule: Damit kann man sich sehen lassen

Schön? Was heißt das? Volvo wagt eine neue Interpretation: Der C30 greift Audi und BMW an

WAS ER WILL, WAS ER SOLL

Der C30 ist ein Eroberer, sagen die Schweden. Den Deutschen soll er gute Kunden abjagen. Dem Einser von BMW. Dem Audi A3. Das sind die Gegner, mit denen man es premium aufnehmen will. Aber auch auf „Leute, die aufsteigen wollen“, hat es Produktmanager Markus Westermann abgesehen. Einen Golf fahren die. Noch. Oder einen Peugeot 307. Die meisten Käufer, so viel weiß Volvo schon jetzt, werden unter 35 oder über 50 Jahre alt sein. „Pre family“ nennt das Marketing die einen; „post family“ die anderen.

WIE ER DASTEHT

Als Schönling. Der C30 hat, was Konkurrenten fehlt. Eine unverwechselbare Linie. Satt, aber nicht prollig. Ein coupéhafter Zweitürer mit langem Radstand. Im Idealfall verpasst man ihm das 1400 Euro teure „Body Kit“. Die zusätzlichen Leisten und Lippen gibt es in Kontrastfarben zur Karosserie. Unser Tip zum Trend: den Wagen in Cosmic White und die Extras in Brown Java. Hinten hat dieser Volvo nur zwei Sitze. Und am Heck trägt er eine gläserne Klappe. Die prägt sich ein. Genauso wie die Mittelkonsole. Ein schwebendes Designstück. Mit der Hand kann man dahinterfassen. Wir kennen das aus dem S50/V50. Schick.

WIE ER SICH ANFÜHLT, WIE ER FÄHRT

Oha. Das Einsteigen nach hinten ist eine Katastrophe. Die B-Säule hindert. Der Vordergurt baumelt im Weg. Der Fahrersitz muss elektrisch nach vorne geschoben werden. Das dauert. Wer vorne Platz nimmt, hat’s besser. Für alle, die es unterkühlt statt schwülstig lieben, stimmt hier alles. Wem das 400 Euro wert ist, startet den C30 ohne Schlüssel – und hört im Spitzendiesel D5 einen rauen Motor. Dafür zieht die Maschine prima. 180 PS aus 2,4 Litern Hubraum, 350 Newtonmeter Drehmoment schon ab 1750 Umdrehungen. Wie der antritt! Das reicht. In jeder Lage. Der stärkste Benziner T5 hat uns weniger gefallen, obwohl er seine Arbeit leise und ruhig verrichtet. 2,5 Liter, 220 PS: Hier klingen die Daten besser als sie sich anfühlen. Mit dem S3 von Audi weiß man sich stärker. Das Fahrwerk des C30 zählt nicht zu den weichsten, wirkt aber stimmig. Zügige Kurvenfahrten sind problemlos drin. Der Hang zum Untersteuern hält sich in Grenzen.

WIE WIR IHN FINDEN

Mit dem kann man sich sehen lassen. Billig ist er ab 18 600 Euro nicht, ausstattungsbereinigt aber knapp fünf Prozent günstiger als 1er BMW und Audi A3. Die Sicherheitsausstattung ist top. Der C30 ist gut verarbeitet. Dass man Materialien und Farben beinahe grenzenlos mixen kann, passt in die Zeit. Aber nicht, dass es für das gläserne Heck noch keine gescheite Abdeckung des Laderaums gibt.

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