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Schule: Das liegt mir im Wagen

Plastikgeschirr und mehr: Wer sich ein Reisemobil zulegt, sollte auch Geld für Kleinigkeiten haben

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Mit Trends ist es so eine Sache – besonders wenn es zwei gegenläufige gibt. So freut sich die Caravan-Branche darüber, dass es wieder mehr Interessenten für teure und hochwertige Mobile gibt. Auf der anderen Seite versucht man auch die Wünsche jener Käufergruppe zu befriedigen, die nach eher preisgünstigen Fahrzeugen sucht. Gerade solche Interessenten sollten bei den Kosten nicht nur auf den Caravan oder das Reisemobil schauen. Zwar gibt es einen Caravan für die Familie schon für weniger als 8000 Euro, und die Untergrenze von 25 000 Euro für ein Reisemobil ist längst gefallen. Das heißt aber nicht, dass die Tour damit schon beginnen kann.

„Im Endeffekt hängt alles mit den eigenen Komfortansprüchen zusammen“, erklärt Ursula Erhardt vom Deutschen Camping-Club (DCC). Zum Beispiel: Zwar ist ein WC bei den meisten Fahrzeugen an Bord. Zu überlegen ist aber, ob im Wagen oder in Räumen des Campingplatzes geduscht werden soll. „Ein Bad im Fahrzeug braucht man zwar nicht unbedingt, es ist aber schön, wenn es doch vorhanden ist.“

Es gibt noch eine Reihe anderer Dinge, die das Campingleben angenehmer machen, die Kosten aber in die Höhe treiben. „Das Erste, was in der Regel zusätzlich geordert wird, ist eine Markise oder ein Vorzelt“, sagt Ralph Binder, Sprecher des Caravaning Industrie Verbandes Deutschland (CIVD). Während eine Markise für etwas Schutz sorgt, ist ein Vorzelt eine gute Möglichkeit, den Wohnraum zu vergrößern. „Dazu gehört dann natürlich noch die Einrichtung“, erklärt Lothar Angermund, Campingexperte des ADAC. Die Möglichkeiten reichen vom Teppich bis zur Vorzeltküche. Es folgen auf der Liste der beliebten Extras die Klimaanlage und die Rückfahrkamera, die das Rangieren erleichtert.

Außerdem sind es viele kleine Dinge, die den Basispreis schnell vergessen lassen. „Man braucht zum Beispiel einen Wasserschlauch zum Befüllen des Frischwassertanks“, sagt Binder. Dann sollte noch vorgesorgt werden, um das Fahrzeug mit Unterlegplatten oder -keilen auch auf unebenem Untergrund platzieren zu können. Wenn Fahrräder mit auf die Reise sollen, ist an die Anschaffung eines Fahrradträgers zu denken.

„Es sollte auf jeden Fall mit Zusatzanschaffungen von 2000 bis 5000 Euro gerechnet werden“, so Binder. Denn auch bei der Ausrüstung des mobilen Haushalts kann nicht immer auf Vorhandenes zurückgegriffen werden. So dürften zwar Teller, Tassen und Gläser in jeder Küche zu finden sein – für die Tour sind sie nur bedingt tauglich. „Man muss bei den Fahrzeugen immer die Zuladung im Blick behalten“, warnt Ursula Erhardt. Die spricht aber oft dagegen, schweres Porzellan und Glas zu verwenden. Außerdem sind Straßen auch mal wellig – Kunststoffgeschirr ist leichter und auch bruchsicher.

Es gibt noch mehr Kleinigkeiten, mit denen sich die Geldbörse erleichtern lässt: so kann zum Beispiel das Mobiliar, mit dem man sich ins Freie setzen kann, richtig ins Geld gehen. Die schicken Holzstühle von der heimischen Terrasse scheiden aber aus Gewichtsgründen ebenfalls aus. „Campingmöbel aus Aluminium bieten sich an“, rät Angermund.

Was die Accessoires für den Campingurlaub angeht, ließe sich diese Liste sicher sogar noch um einiges verlängern. Die finanziellen Mittel sollten also nicht schon mit der Anschaffung eines Basisfahrzeugs erschöpft sein – denn sonst wird es mit dem Traum vom mobilen Reisen so schnell nichts. gms

Heiko Haupt

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