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Lehrerin Carolina Becker zeigt die Telefonanlage der Schule.

© Konrad Glass

Zeitungs- und Schulprojekt: "Ich arbeite fast ausschließlich mit digitalen Medien"

Für das medienpädagogische Projekt „Jugend und Berufe der Zukunft“ hat ein Schüler aus Lichterfelde eine Lehrerin an einem Oberstufenzentrum interviewt.

Stand:

„Jugend und Berufe der Zukunft“ ist ein medienpädagogisches Projekt, das von der Dr. Hans Riegel-Stiftung, Bonn, initiiert worden ist. Es findet in Kooperation mit Schulen der Region und dem Tagesspiegel statt. Schülerinnen und Schüler lesen im Unterricht den „Tagesspiegel“ und recherchieren selbst zu Berufen der Zukunft. Ziel ist es, Jugendliche für so genannte MINT-Berufe zu begeistern, also Berufe, die auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik basieren („MINT“).

Der folgende Beitrag stammt von der jahrgangsgemischten Klasse A13 der Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule in Lichterfelde. Konrad Glass (siebte Jahrgangsstufe) hat die Lehrerin Carolina Becker interviewt. Sie unterrichtet Mathematik und Informatik an einem Oberstufenzentrum für Informations- und Medizintechnik.

Welche Tätigkeiten müssen Sie verrichten?

Ich unterrichte die Schüler:innen und nehme an schriftlichen und praktischen Prüfungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) teil.

Wie würden Sie Ihre Arbeit beschreiben?

Es ist eine wunderschöne Arbeit, die abwechslungsreich und menschennah ist. Es macht mir Freude, zu sehen, wie die Schüler:innen sich menschlich und fachlich entwickeln. Der Beruf hat auch eine wichtige soziale Seite. Ich habe auch ein Auge darauf, wenn Schüler:innen Schwierigkeiten haben und es ihnen nicht gut geht. Die wesentliche Aufgabe ist es, Wissen zu vermitteln, sodass jeder Schüler etwas damit anfangen kann.  

Mit welchen Materialien arbeiten Sie?

Ich arbeite an einem Oberstufenzentrum für Informations- und Medizintechnik. Wir arbeiten schon seit Langem mit verschiedenen digitalen Lernplattformen. Die Arbeitsmaterialien der Schüler:innen werden digital bereitgestellt. Gerade in Informatik arbeiten die Schüler:innen direkt an den Rechnern. Ich arbeite fast ausschließlich mit digitalen Medien. Zettel verteile ich nur selten.

Was muss man in Ihrem Beruf gut können?

Man muss gut erklären und sich in den Schüler:innen hineinversetzen können, damit man mitbekommt, ob die Schüler:innen alles verstanden haben. Wichtig ist den Schüler*innen, die Freude am Lernen zu vermitteln, was oft nicht einfach ist. Ich versuche immer eine Sprache zu finden, die die Schüler:innen erreicht.

Welchen Abschluss muss man für Ihren Beruf haben?

In der Regel muss man ein Lehramtsstudium gemacht haben. Das besteht heute aus einem Bachelor- und einem Masterstudiengang. Danach muss man eineinhalb Jahre Referendariat machen. Das ist der praktische Teil der Ausbildung.

Wie lange war Ihre Ausbildung?

Bis zum Bachelor studiert man ca. drei bis vier Jahre, der Master dauert auch ca. drei Jahre und anschließend folgen eineinhalb Jahre Referendariat. Insgesamt also ca. achteinhalb Jahre.

Wie sind Ihre Arbeitszeiten?

Ich unterrichte ca. 26 Stunden in der Woche. Aber ich  muss den Unterricht vorbereiten und die Aufgabenblätter korrigieren. Die restliche Zeit, ca. 14 Stunden, ist Unterrichtsvorbereitung. Je nachdem welchen Anspruch ein Lehrer hat, arbeitet man weit über diese Zeit hinaus, auch am Wochenende.

Arbeiten Sie mit anderen Mitarbeitern zusammen oder eher alleine?

Ich arbeite eher alleine mit den Schüler:innen. Ich habe das Glück in einer Schule zu sein, an der Teamarbeit sehr geschätzt wird. Je nach Bildungsgang arbeiten wir im Kollegium oft eng zusammen, erstellen gemeinsam Konzepte und Materialien.

Warum haben Sie sich für ihren Beruf entschieden?

Weil es Freude macht, der Beruf gibt mir viel mehr, als ich gebe. Es macht so viel Freude zu sehen, wie die Schüler:innen sich entwickeln und lernen. Das macht richtig Spaß. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gehe.

Was ist die genaue Zielsetzung des Unternehmens?

Eine gute Schule zu sein und die Schüler:innen zu lehren. Bei uns wird Schulentwicklung ganz groß-geschrieben. Wir sind immer bemüht neue Konzepte voranzutreiben und Unzufriedenheit zu beseitigen.

Wie alt ist Ihr Betrieb?

Die Schule ist ca. 40 Jahre alt.

Gibt es mehrere Abteilungen? Wenn ja, wie heißen sie?

Es gibt 4 Abteilungen. Die Abteilungen heißen Abteilung 1, Abteilung 2, Abteilung 3 und Abteilung 4. Der Abteilung 1 sind die dualen IT-Berufe zugeordnet. Das sind Fachinformatiker und Mathematisch-Technische Softwareentwickler. Zur Abteilung 2 gehören CAD-Berufe und volltechnische IT-Berufe, also Technische Produktdesigner, Technische Systemplaner, IT-Assistent, IT-Geräteberater und -Installateur. Die Abteilung 3 beinhaltet die medizintechnischen Berufe. Dies sind Augenoptiker, Feinoptiker, Goldschmiede, Orthopädietechnik-Mechaniker, IT-Systemelektroniker, Assistent für medizinische Gerätetechnik, Fachschule für Medizintechnik und Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung. Studienbefähigende Bildungsgänge werden in Abteilung 4 zusammengefasst. Hierunter fallen das Berufliche Gymnasium, die Fachoberschule und die Berufsoberschule.

Wie viele Mitarbeiter gibt es?

Wir sind ca. 148 Lehrer:innen an der Schule.

Wie hoch ist der Frauenanteil im Verhältnis zu den männlichen Mitarbeitern?

Es ist sehr ausgewogen. Es ist ca. 50:50.

Spielt die Frauenquote in irgendeiner Weise eine Rolle?

Eher nicht, da wir ein ausgewogenes Verhältnis haben.

Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß?

Das Arbeiten mit den Schüler:innen.

Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am wenigsten Spaß?

Das Korrigieren der Arbeiten.

Ist der Beruf durch Corona beeinträchtigt?

Ja, wir müssen in der Klasse und im Unterricht Masken tragen. Ansonsten findet der Unterricht bisher aber zum Glück statt.

Brauchen Sie irgendwelche Hilfsmittel für Ihren Beruf?

Ja, den Computer und die Bücher.

Wo arbeiten Sie? Eher Zu Hause oder am Arbeitsplatz?

Ich muss natürlich zu Hause den Unterricht vorbereiten, aber ich unterrichte ausschließlich in der Schule.

Ist es leicht, in Ihrem Beruf Arbeit zu finden?

Eher ja, da es derzeit einen Lehrermangel gibt.

Welchen Leuten würden Sie Ihren Beruf empfehlen?

Ich würde den Beruf Leuten empfehlen, die gerne mit Menschen arbeiten.

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