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An diesem Mittwoch tut sich nichts in den Klassenzimmern vieler Schulen in Treptow-Köpenick.

© Peter Endig/dpa

Nach Sperrung der Carl-Kraemer-Schule in Berlin-Gesundbrunnen: Schule ausgelagert: Eltern schreiben Brief an Senatorin Scheeres

Die Schüler der Carl-Kraemer-Schule mussten ausgelagert werden, unter anderem zur Brüder-Grimm-Schule. Deren Elternvertreter haben nun deshalb einen Brief an Senatorin Scheeres geschrieben.

Vor wenigen Wochen, kurz nach den Winterferien, musste die Carl-Kraemer-Grundschule in Gesundbrunnen geräumt werden (wir berichteten). Schimmelbefall und absturzgefährdete Decken in der Schule haben den Bezirk zu diesem Schritt veranlasst. Die Schüler werden seitdem an drei Standorten unterrichtet: Zwölf Klassen in einem modularen Ergänzungsbau in der Chausseestraße, vier Klassen in der Rudolf-Wissell-Schule und sieben Klassen in der Brüder-Grimm-Schule in Wedding.

Deren Elternvertreter haben nun einen offenen Brief an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) geschrieben. Sie wollen Klarheit darüber, ob die Einquartierung der Carl-Kraemer-Klassen tatsächlich nach den Osterferien wieder beendet wird, wie es sich Mittes Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) erhofft. Wenn dies nicht zu schaffen sei, müsse eine andere Lösung gefunden werden, fordern die Eltern. Sie machen auch einen Vorschlag: Als Ausweichquartier könne ein Gebäude neben der Brüder-Grimm-Schule genutzt werden, in dem sich ein schulpraktisches Seminar zur Ausbildung von Referendaren befindet. Dieses Gebäude liege in der Verantwortung der Senatsbildungsverwaltung, und deshalb richten die Elternvertreter ihre Bitte auch direkt an Senatorin Scheeres.

"Extreme Belastung für alle Beteiligten"

Die Unterbringung der Kraemer-Schule in der Brüder-Grimm-Schule sei eine Ausnahmesituation und "für alle Beteiligten eine extreme Belastung", schreiben die Eltern. Die zusätzlichen Kinder sind nun in Teilungsräumen untergebracht, das ginge zu Lasten der pädagogischen Qualität, weil Förder- und Teilungsunterricht nicht stattfinden könne. Die Lärmbelastung sei gestiegen, weil wegen der gestiegenen Schülerzahl Pausen versetzt stattfinden würden. Die "ohnehin katastrophale Toilettensituation" verschlechtere sich und die Mensa sei zu klein.

"Wir helfen gerne in dieser Notsituation", schreibt Elternvertreterin Jana Wierik. Dies könne jedoch nicht über einen längeren Zeitraum geschehen. Die Eltern bemängeln zudem, dass sie über die Situation sehr kurzfristig informiert wurden und dass das Schulamt die Schulleitung vor vollendete Tatsachen gestellt habe.

Den offenen Brief haben nach Angaben von Jana Wierik viele Lehrer und Erzieher der Brüder-Grimm-Schule unterschrieben, auch einige Lehrkräfte der Carl-Kraemer-Schule seien dabei.

Die Senatsbildungsverwaltung teilte mit, dass das schulpraktische Seminar als Ausweichquartier geprüft worden sei. Allerdings seien die Seminare voll belegt, eine kurzfristige Verlagerung nicht möglich. Die Schulleitung habe zudem mitgeteilt, dass in der Schule und im Kollegium der Solidaritätsgedanke, in einer Notlage zu helfen, überwiege.

Bezirksstadtrat Spallek bestätigte, dass das Seminar als Ausweichquartier geprüft worden sei, dies aber aus organisatorischen Gründen nicht in Frage käme. Er teilte auf Anfrage erneut mit, dass die Carl-Kraemer-Schule nach den Osterferien wieder nutzbar sein soll. Die jetzige Situation, die allen Beteiligten einiges abverlange, werde "hoffentlich nur noch drei Wochen" andauern.

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