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Berlin: Schwärmen in Amerika: Treffpunkt der Avantgarde

Wo New York Berlin-Mitte am nächsten kommt, in den engen, verrauchten Clubs von Williamsburg, Greenpoint und im East Village, da schauen sie verständnislos, wenn man sagt, man sei gerade hergezogen. Aus der hippen deutschen Hauptstadt in den faulenden Big Apple?

Wo New York Berlin-Mitte am nächsten kommt, in den engen, verrauchten Clubs von Williamsburg, Greenpoint und im East Village, da schauen sie verständnislos, wenn man sagt, man sei gerade hergezogen. Aus der hippen deutschen Hauptstadt in den faulenden Big Apple? Wo die Mieten nur bezahlen kann, wer drei Jobs gleichzeitig hat, wo ein ordentlicher Milchkaffee im Pappbecher so viel kostet wie ein opulentes Mittagsmenü beim Vietnamesen am Alexanderplatz und der Regen vier Etagen tief in die Subway tropft? Um das Image Berlins bei den jungen Amerikanern brauchen sich die hiesigen Tourismuswerber keine Sorgen zu machen. Ihre Metropole gilt als Treffpunkt der lebhaften Elite aus Künstlern und Schriftstellern, Tagedieben und Andersgesinnten. Berlin sei das „Neue New York“, hat das „New York Magazin“ kürzlich auf seinem Titel verkündet und berichtet vom prallen, gemütlichen Leben und dem leichten Grusel, den die einstige Machtzentrale des Nazi-Reichs und früher geteilte Stadt ausstrahle. Zwar rangieren London und Paris in der Liste der beliebtesten Stationen noch vor Berlin. Aber in einem Punkt können weder Big Ben noch Eiffelturm mithalten: Nirgends in Europa fühlen sich Schwule und Lesben so wohl wie rund ums Brandenburger Tor.

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