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Eine schöne Idee - aus Hildesheim.

© Julian Stratenschulte/dpa

Update

Kostenfreies W-Lan: Selbst Erfurt überholt Berlin

Beim freien W-Lan ist Berlin seit Jahren nicht auf Draht. Die Wirtschaftssenatorin schimpft schon mal. Und kleinere Städte zeigen der Hauptstadt, wie es geht.

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Bereits seit 2007 kündigt der Senat kostenloses W-Lan in Berlin an, doch die Installation erster Hotspots verzögert sich weiter – zum Ärger von Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU). „Das geht zu langsam“, sagte sie zuletzt bei der Vorstellung des Innovationsberichtes. Das Projekt „Freies W-Lan für Berlin“ sollte „wahrnehmbar“ umgesetzt werden.

Viele Städte in Europa sind da längst weiter. In vielen Hauptstädten ist öffentliches W-Lan insbesondere im öffentlichen Nahverkehr ein Standard; selbst in den rumpeligen Stzraßenbahnen im russischen Kaliningrad kann man sich mit seinem Handy kostenfrei in ein schnelles Netz einwählen.

Auch viele kleinere Städte wie Bielefeld und Hildesheim sind weiter als das doch so weltstädtische Berlin. Die Stadtwerke Erfurt twitterten am Mittwoch, dass in allen Stadtbahnen nun gesurft werden kann.

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Federführend in Berlin und damit verantwortlich für den Rückstand ist die Senatskanzlei, die eine zunächst auf zwei Jahre befristete Kooperation mit dem Unternehmen „abl social federation“ abgeschlossen hat. „Frau Yzer ist offensichtlich in Details der Funkinfrastruktur in Berlin nicht bewandert“, sagte Senatskanzleichef Björn Böhning, der wegen freihändiger Auftragsvergaben in der Kritik steht, dem Tagesspiegel als Reaktion auf die Kritik der CDU-Senatorin. Bis „Ende des Sommers“ würden die geplanten 650 Hotspots in Berlin errichtet werden.

Der Denkmalschutz soll schuld sein

Laut Senatskanzlei kommt es wegen fehlender Genehmigungen der Unteren Denkmalschutzbehörden zu Verzögerungen. Immerhin geht die Digitalisierung bei der BVG voran: 190 000 Euro aus der Bettensteuer stehen als Förderung für W-Lan auf U-Bahnhöfen zur Verfügung. Bisher hat man auf wichtigen Linien wie der U2 zwischen Pankow und Ruhleben nicht einmal vernüftigen Handyempfang.

Der Senat verpflichtet sich laut Innovationsbericht, öffentliche Investitionen „nach innovativen Kriterien unter Berücksichtigung smarter Lösungen“ zu vollziehen. Wer dies kontrolliert, ist nicht vermerkt.

Und wann beim W-Lan nach vielen Ankündigungen von Böhning mal wirklich was passiert, ist - typisch Berlin - ganz genau noch nicht klar.

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