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Berlin: Senat empfiehlt Umbenennung in "Platz des 18. März"

Der Senat hat grünes Licht gegeben: Der "Platz vor dem Brandenburger Tor" kann umbenannt werden. Wenn die Bezirke Mitte und Tiergarten dies wollen und beschließen, wird aus dem Areal auf der Westseite des Berliner Wahrzeichens der "Platz des 18.

Der Senat hat grünes Licht gegeben: Der "Platz vor dem Brandenburger Tor" kann umbenannt werden. Wenn die Bezirke Mitte und Tiergarten dies wollen und beschließen, wird aus dem Areal auf der Westseite des Berliner Wahrzeichens der "Platz des 18. März". Damit fände ein jahrelanges Tauziehen zwischen den beiden Innenstadtbezirken und dem Senat ein Ende. Denn schon im August 1997 hatte die Bezirksverordnetenversammlung Mitte beschlossen, durch einen "Platz des 18. März 1848" die Ereignisse der Märzrevolution und den Kampf für demokratische Grundrechte zu würdigen. Senator Klemann zog das Verfahren an sich, da mit der Benennung des Areals um den Vorplatz des Maxim-Gorki-Theaters in "Platz der Märzrevolution" die bürgerliche Revolution ausreichend gewürdigt sei. "Niemals!", sagten die "Achtundvierziger", denn sie sahen ihre Idee an diesem in einem Kastanienwäldchen versteckten Ort geradezu verschmäht. So vollzog sich stets das gleiche Ritual: Zwei Bezirksbürgermeister (CDU und Grüne) stiegen am 18. März auf eine Leiter und befestigten ein neues Straßenschild (das kurze Zeit später wieder verschwand), Vertreter der Parteien würdigten die demokratischen Grundrechte, und anschließend sangen alle "Die Gedanken sind frei".

Senator Strieders aktuelle Senatsvorlage nun empfiehlt als neuen Namen "Platz des 18. März" - ohne Jahreszahl!. Auf diese Idee war Bundestagspräsident Thierse gekommen: Am 18. März 1990 fanden die ersten freien Wahlen in der DDR statt. "Mit diesen beiden Ereignissen am 18. März wurden wichtige Entscheidungen im Kampf gegen Willkür und Demokratie getroffen, und an beiden Tagen stand Berlin im Mittelpunkt der Geschichte", heißt es in der Vorlage.

Einen Haken aber hat die Senatsempfehlung an die Bezirke: Man könne sich am Tor auch einen "Platz der Einheit" vorstellen, als Alternative zum 18. März. Volker Schröder, der Aktivist der "Aktion 18. März", sagt, er hänge nicht an den vier Zahlen, "und eigentlich haben die Bezirke die Sache ja schon längst beschlossen", aber die Einheits-Version dämpft seine Freude erheblich, denn "nun besteht die Gefahr, dass wieder ein Jahr diskutiert wird". Umso wichtiger sei die Demo am kommenden Sonnabend, 14 Uhr: "Wir treffen uns am Tor zur Ehrung der Märzgefallenen. Und zur Umbenennung, trotz alledem!"

Lo.

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