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Typisch weiblich?: Senatsverwaltung beweist Mut zur Lücke

Ralf Schönball über das Weibliche im Senat und wie aus Schwächen Stärken gemacht werden.

Vielleicht bedurfte es einer weiblichen Riege an der Spitze der Senatsverwaltung für Städtebau, um die Leere in dieser verarmten Metropole in eine Fülle zu verwandeln. Und wer das Glänzen in den Augen von Regula Lüscher gesehen hat, als sie am Montag bei der Vorstellung des IBA-Teams das Tempelhofer Flugfeld zu einem „Urvoid“ erklärte, der weiß, dass Senatorin Ingeborg Junge-Reyer wahrhaft eine kongeniale Senatsbaudirektorin gefunden hat. Der verwaiste Airport als Mutter aller Freiflächen – darauf wäre ein Mann an der Spitze dieses Ressorts wohl nicht gekommen. Frauen haben eben Mut zur Lücke. Schwächen sehen sie schon mal als Stärke. Und das ist gut so. Denn Berlin ist wohl die einzige Metropole auf diesem Globus, in der nicht jede Lücke ausgefüllt ist. Deshalb ist hier Platz für spontane Stadtkultur: Bars, Cafés, Gärten, Kleinkunst und Trendsportarten. Und wie die Berliner ihre freien Räume in kreative Freiräume verwandeln, ist auch eine Form bürgerschaftlichen Engagements, wenn auch tief in der Protestkultur verwurzelt. Dass man diese Kräfte nun beschwört, die Zukunft der Stadt mitzugestalten, ist wahrhaft ein aufbauendes Zeichen.

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