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Für Planungen des Projekts Flussbad flossen nach Angaben des Senats aus dem Sommer bereits annähernd sechs Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln.

© Foto: IMAGO/Jürgen Ritter

„Sich ankündigendes Millionengrab“: Bund der Steuerzahler fordert Stopp für Projekt Flussbad Berlin

Der Steuerzahler-Verband moniert in seinem neuen Schwarzbuch das Millionenprojekt im Spreekanal. Das Geld könne in den Sanierungsstau bei Berlins Bädern fließen.

Der Bund der Steuerzahler hat einen sofortigen Stopp aller Planungen für ein Flussbad Berlin im Spreekanal in Mitte gefordert. „Für das sich hier ankündigende Millionengrab muss sofort die Reißleine gezogen werden“, fordert der Verband in seinem am Mittwoch vorgestellten neuen Schwarzbuch zur öffentlichen Verschwendung.

Der Verband erinnerte daran, dass für das Flussbad Ausgaben in Höhe von 77 Millionen Euro veranschlagt seien. Mit dem Geld könne alternativ rund die Hälfte des Sanierungsrückstaus bei den Berliner Bädern beseitigt werden, was dem Schul- und Vereinsschwimmen zugutekäme, so der Verband.

Bei dem Projekt Flussbad, das ein privater Verein schon seit längerer Zeit verfolgt, sind noch viele Fragen offen. Für Planungen flossen nach Angaben des Senats aus dem Sommer bereits annähernd sechs Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln. Zuletzt hatte auch die Stadtentwicklungsverwaltung die Pläne in Frage gestellt, vor allem eine Freitreppe als Einstieg in das Wasser. Allein diese würde nach Angaben des Bundes der Steuerzahler 7,2 Millionen Euro kosten.

In dem neuen Schwarzbuch findet sich auch das Elisabeth-Selbert-Haus, ein rund 200 Büros umfassender Neubau des Bundestages am Boulevard Unter den Linden. Anfangs seien im Bundeshaushalt 28,2 Millionen Euro dafür eingestellt gewesen, mittlerweile seien 89,2 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Zudem solle das Vorhaben nach neuester Planung erst 2026 fertig sein statt wie zunächst vorgesehen bis Ende 2024.

Der Bund der Steuerzahler fragte nach eigenen Angaben bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) nach den Gründen. Die Bima teilte demnach mit, dass Mehrkosten vor allem auf „marktbedingte Kostensteigerungen“ und „Risiken wegen des schwierigen Baugrunds“ zurückzuführen seien. Letzteres Problem sei auch Grund für die Terminverschiebung. (dpa)

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