Meine Woche (112): Skifahren

Ahmad, morgen ist Heiligabend. Wo verbringen Sie die Festtage?

Ich bin wie letztes Jahr bei meiner Freundin Toni und ihrer Familie in Hof. Tonis Großmutter ist vor Kurzem gestorben. Es wird ein etwas trauriges Weihnachten. Das sind dann auch immer Tage, an denen ich meine Familie besonders vermisse.

Wie dürfen wir uns Weihnachten in Hof vorstellen?
Recht traditionell, soweit ich das beurteilen kann. Die Eltern schmücken den Weihnachtsbaum. Es gibt bestimmt auch wieder Gans und Klöße.

Das Weihnachtsfest in Deutschland, ist das für Sie etwas Religiöses oder eher Kulturelles?
Ich nehme Weihnachten auf jeden Fall mehr als kulturelles Fest wahr. Viele Freunde und Bekannte sind nicht religiös, wünschen sich aber trotzdem ein schönes Fest und viele Geschenke. In die Kirche geht auch kaum einer.

Vor dem ersten Advent sagten Sie noch, Sie wollten in diesem Jahr die Geschenke früher besorgen. Hat das denn geklappt?
Na ja, ich würde mal sagen, besser als letztes Jahr. Aber ein oder zwei Geschenke habe ich wieder erst in letzter Minute besorgt.

Und wenn der Trubel abgeklungen ist, haben Sie Pläne für die Zeit zwischen den Jahren?
Wir gehen mit Tonis Eltern Ski fahren. Sie spendieren einen Kurs. Ich bin schon etwas aufgeregt – mein allererstes Mal.

Aber Schnee ist für Sie ja nichts Besonderes ...
Nein, im Gegenteil. In meiner Heimatstadt hat es früher öfter geschneit. Und es wird richtig kalt im Winter – so kalt, dass die Wasserrohre zufrieren.

Welches Wort geben Sie uns heute mit?
Im Arabischen übersetzt man Skifahren mehr mit Skaten. Sportarten, die irgendwie in diese Richtung gehen, haben bei uns das gleiche Wort. Das heißt Tazlog.

Die Fragen stellte Helena Wittlich. Diese Kolumne ist gedruckt in der Tagesspiegel-Samstagsbeilage Mehr Berlin erschienen. Alle Folgen finden Sie unter diesem Link.

Ahmad Al-Dali