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Hitze-Tipps für Haustiere: So kommen Hund, Katze und Co. gut durch die Hitzewelle

Auch Hunde, Katzen, Nager und Vögel leiden unter den hohen Temperaturen. Die besten Tipps für Haustierhalter hat eine PETA-Expertin zusammengestellt.


Ganz Deutschland ächzt unter der anhaltenden Hitzewelle. Das betrifft nicht nur uns Menschen, sondern auch unsere Haustiere. Hunde, Katzen, Kaninchen oder Pferde brauchen jetzt besonderen Schutz, da ihr Kreislauf und ihre Körpertemperatur besonders sensibel auf Hitze reagieren.

In freier Wildbahn haben Tiere meist ausgeklügelte Überlebensmechanismen entwickelt, um sich vor einer Überhitzung zu schützen. So buddeln sich Wildkaninchen beispielsweise verzweigte Tunnel und Höhlen, in die sie sich bei hohen Außentemperaturen zurückziehen können. In Gefangenschaft leiden sie aber oftmals unter den hohen Temperaturen im Stall und können sogar einen lebensgefährlichen Hitzschlag erleiden.

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Haustiere sind auf die Hilfe und das Mitdenken ihrer Halter:innen angewiesen. Das weiß auch Jana Hoger, Fachreferentin von PETA. „Tiere müssen sich bei großer Hitze genauso vor der Sonneneinstrahlung schützen und abkühlen wie Menschen, ansonsten können die Temperaturen schnell zu einer großen Gefahr werden“, so die gelernte Tiermedizinische-Fachangestellte. Für die anhaltende Hitzewelle hat sie hilfreiche Tipps für Menschen mit Tieren zusammengestellt.

Ein Hund versucht in Madrid Wasser aus einem Brunnen zu trinken. (Archivbild)

© Paul White/AP/dpa

Auch bei Haustieren: Trinken nicht vergessen

  • Hunde: Der Wassernapf von Hunden sollte immer gefüllt sein. Für unterwegs können Hundehalter:innen das Wasser in einer Flasche mitnehmen. Spezielle zusammenfaltbare Wassernäpfe aus Silikon oder Hunde-Trinkflaschen erleichtern unterwegs die Flüssigkeitszufuhr.
  • Katzen: Besonders Katzen sollten im Sommer mit Wasserangeboten zum Trinken animiert werden. Hilfreich dabei sind Trinkbrunnen, mehrere Näpfe an verschiedenen Orten oder auch Eiswürfel.
  • Weidetiere: Auf der Weide gehaltene Tiere wie Pferde, Schafe oder Kühe haben im Sommer einen erhöhten Wasserbedarf. So trinken beispielsweise Pferde bis zu 100 Liter am Tag. Die Tränke sollte daher täglich kontrolliert und mit frischem Wasser aufgefüllt werden.
  • Nager: Kaninchen und Meerschweinchen neigen generell zu Harnwegsinfekten und können im Sommer schnell überhitzen. Das Wasser in der Tränke sollte daher täglich gewechselt werden. Kleiner Tipp: Ein paar Vitamintropfen im Wasser können Nager widerstandsfähiger gegen Krankheiten machen. Frisches Gras und Kräuter füllen zusätzlich zur Wasserzufuhr das Flüssigkeitsdepot.
  • Vögel: Auch Vögel müssen täglich mit frischem und möglichst kühlem Trinkwasser versorgt werden.

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Haustiere vor Sonneneinstrahlung schützen!  

  • Hunde: Auf keinen Fall dürfen bei Hitze Tiere im Auto zurückgelassen werden: Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen besitzen und sich hauptsächlich über das Hecheln abkühlen, können sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder sogar einen Herzstillstand bekommen. Wer einen im Auto eingesperrten Hund sieht, sollte sofort die Polizei rufen.
  • Weidetiere: Für Weidentiere ist ein Schatten spendender, gut belüfteter Unterstand mit Blitzableiter bei anhaltender Hitze essenziell und sogar gesetzlich vorgeschrieben. Steht ein kühler Stall zur Verfügung, dann sollte dieser besonders in den heißen Mittagsstunden geöffnet sein, damit die Tiere sich dort zurückziehen können.
  • Nager: Kaninchen und Meerschweinchen sind im Sommer auf eine möglichst kühle Umgebung angewiesen. Daher sollte die Wohnung tagsüber abgedunkelt werden. Ein paar in ein Handtuch gewickelte Eiswürfel oder Kühlakkus können für eine zusätzliche Kühlung sorgen. Im Außengehege ist ein gut belüfteter Unterschlupf im Schatten unerlässlich; die Tiere dürfen keinesfalls in Käfigen oder Buchten in der Sonne stehen.
  • Vögel: Auch Vogelkäfige sollten in der Wohnung an einem kühlen Ort platziert werden. Dabei ist eine direkte Sonneneinstrahlung unbedingt zu vermeiden - das gilt auch für Außenvolieren. Vorsicht vor Zugluft: Bei weitgeöffneten Fenstern oder dem Gebrauch eines Ventilators können sich die Tiere im Luftzug schnell erkälten oder Bindehautentzündungen davontragen.
Ein Hund wird während der Hitzewelle mit Wasser versorgt. Zusammenfaltbare Näpfe aus Silikon oder Hunde-Trinkflaschen erleichtern unterwegs die Wasserversorgung. (Archivbild)

© Christin Klose/dpa

[Lesen Sie auch: Klimaanlage Körper: So gut kommt der Mensch mit der Hitze klar (T+) ]

Kein Sport für Hunde und Pferde!

  • Hunde: Sportliche Anstrengungen mit Hunden sollteb vei großer Hitze unbedingt vermieden werden – das gilt auch für das Laufen am Fahrrad.. Stattdessen sollten Spaziergänge und Gassi-Runden in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden.
  • Pferde: Bei Temperaturen über 30 Grad sollten übrigens auch Pferde ruhen dürfen. Hier gilt ebenfalls, dass die Bewegung in den kühlen Morgen- und Abendstunden den Tieren besser bekommt.

Können Haustiere einen Sonnenbrand bekommen?

  • Eincremen nicht vergessen: Besondere Vorsicht ist bei hautempfindlichen, hellen Tieren geboten. Hier kann dünn aufgetragene Sonnencreme auf dem Nasenrücken und die Ohren sinnvoll sein. Dabei sollte allerdings unbedingt auf ein ungiftiges Naturkosmetikprodukt zurückgegriffen werden, falls das Tier die Creme abschlecken will.
  • Zu spät gehandelt? Tiere, die bereits Anzeichen eines Sonnenbrandes zeigen und rote, schuppende oder nässende Haut aufweisen, müssen umgehend aus der Sonne genommen werden. Ein Besuch beim Tierarzt ist in diesem Fall ratsam.

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Achtung Lebensgefahr: Was tun bei einem Hitzschlag?

Ein Hitzschlag kann bei Haustieren schnell lebensbedrohlich werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich sind.

Hitzschlag beim Hund:

  • Erste Anzeichen: Anzeichen für Überhitzung beim Hund sind starkes Hecheln und Apathie, aber auch Nervosität. Sehr starkes Hecheln, Taumeln, eine dunkle Zunge oder ein glasiger Blick und Erbrechen lassen darauf schließen, dass der Hund bereits einen Hitzschlag erlitten hat. Jetzt ist Vorsicht geboten, denn der Vierbeiner könnte bereits in akuter Lebensgefahr schweben.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen: Das überhitzte Tier muss sofort in den Schatten gebracht werden. Der Körper sollte umgehend mit handwarmem oder leicht kühlem Wasser gekühlt werden. Achtung: Zu kaltes Wasser kann hier eher einen Schock auslösen und ist wenig hilfreich. Auch das Trinkwasser sollte in so einem Fall nicht eiskalt sein. Auch, wenn sich der Zustand durch die Erste-Hilfe-Maßnahmen scheinbar verbessert haben sollte: Nach einem Hitzschlag sollt der Hund sofort zum Tierarzt gebracht werden.

Hitzschlag beim Pferd:

  • Erste Anzeichen: Beginnt ein Pferd ohne ersichtlichen Grund plötzlich stark zu schwitzen, lässt die Körperspannung nach und fängt es an zu taumeln, dann hat es möglicherweise einen Hitzschlag erlitten.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen: In diesem Fall muss sofort ein Tierarzt oder eine Tierärztin gerufen werden. Als Erste-Hilfe-Maßnahme sollte das Pferd umgehend an einen schattigen, gut belüfteten Ort gebracht werden. Eine Kühlung mit Wasser, beginnend an den Gliedmaßen, kann schnell Linderung verschaffen. Nasse Umschläge können ebenfalls helfen.

Hitzschlag bei Nagern:

  • Erste Anzeichen: Liegt ein sonst gesundes Kaninchen oder Meerschweinchen an einem heißen Tag teilnahmslos auf der Seite und atmet schnell und flach?
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen: In dem Fall sollte es unmittelbar in ein kühles feuchtes Handtuch eingewickelt und in eine tierärztliche Praxis gebracht werden. Möglicherweise hat es bereits einen Hitzeschlag erlitten und kann an Kreislaufversagen sterben. (Tsp)

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